Aufschwung gestoppt: SCVM unterliegt Niendorfer TSV 0:2

Von der Startelf des SC Vier- und Marschlande war Yasar Koca zuletzt ein ganzes Stück entfernt. Probleme an der Achillessehne hatten die Abwehrkante am Training gehindert. Weil Trainer Olaf Poschmann sein zuletzt erfolgreiches Team (vier Punkte aus zwei Spielen) gegen den Niendorfer TSV aber umkrempeln musste, rutschte Koca trotz Fitnessrückstand in die erste Elf. Dabei gab der 24-Jährige nicht nur wegen ein paar Pfunden zu viel auf den Hüften keine gute Figur ab. Nach einigen Unsicherheiten in der Anfangsphase foulte er trotz Überzahl Niendorfs Tim Schumacher im Strafraum. "Da habe ich mich doof angestellt", gab er ehrlich zu. Den fälligen Elfmeter verwandelte Özden Kocadal (31.). Für die SCVM-Fußballer war es in einer schwachen Oberligapartie der Anfang vom Ende - Endstand 0:2.

"Ich war ein bisschen überrascht, das Vier- und Marschlande so harmlos war. Wir waren auch nicht überragend. Aber mein Gott: Wir haben zu null gespielt", resümierte Niendorfs Coach Ali Farhadi. "Das Spiel hatte keinen Sieger verdient", fand Poschmann und hatte damit recht.

Niendorf tat nicht mehr als nötig und profitierte bei beiden Toren von der tatkräftigen Unterstützung der Hausherren. Dem SCVM wiederum fehlte ohne die beiden zuletzt so starken Sechser Philip Siegmund (Rot-Sperre) und Tamim Yousofzai (Todesfall in der Familie) die Abstimmung im Mittelfeld. Zudem saß der beste Torschütze Timo Aschenbrenner mit Knieproblemen nur draußen und blieb auch nach seiner Einwechslung wirkungslos. Und Sturmkollege Marcel Jeremias hätte wegen Knieschmerzen eigentlich pausieren müssen, quälte sich mehr schlecht als recht über den Platz.

Chancen waren daher dem Zufall geschuldet. Bryan Bultmann (21.) und Jeremias (39.) standen jeweils mit dem Rücken zum Tor und zwangen NTSV-Torwart Rene Melzer immerhin zu zwei Hechtsprüngen. Dazwischen waren die Gäste durch Kocadal per besagtem Elfmeter in Führung gegangen (31.). Der ehemalige Wentorfer Tim Schumacher, der nicht energisch genug attackiert wurde, erhöhte schließlich auf 2:0 (53.). Danach tat sich lange nichts. Erst Jeremias (76.) und Onur Ulusoy per Fernschuss (82.) hatten spät noch zwei Chancen zum Anschlusstreffer. Nach dem Abpfiff sagte Poschmann trotzig: "Wir stecken den Kopf jetzt nicht in den Sand."

SCVM: Erschens (3); Hackstein (3) ab 84. Harder (-), Urdin (3-4), Koca (5) ab 57. Mokaddem (4), Karge (4); Satari (3); Bultmann (4) ab 46. Aschenbrenner (5), Ulusoy (4), Rehr (4); Ahmadi (4-5), Jeremias (4-5).