Heimpleite: Trotz zweimaliger Führung unterliegt der VfL Lohbrügge dem SC Schwarzenbek mit 2:3

Kim Koitka, Trainer des Fußball-Landesligisten SC Schwarzenbek, kann sich als Coach und ehemaliger Spieler gut in diese Gemütslage hineinversetzen. "Ich stand auch lange genug unten drin", sagt der 35-Jährige, "und kenne das Gefühl, wenn du dich als Mannschaft besser siehst, als es die Punkte aussagen. Das ist frustrierend und unbefriedigend." Nun sorgte ausgerechnet seine Elf mit ihrem 3:2-Auswärtserfolg dafür, dass die Not beim VfL Lohbrügge immer größer wird.

VfL-Mittelfeldmann Faik Algan beschreibt es so: "Wir haben echt gute Fußballer, aber es kommt eins zum anderen, wenn du im Abstiegsstrudel drin bist." Coach Peter Martens kritisierte den Auftritt seiner Elf hingegen hart: "Wir haben versagt. Ich hätte heute acht Spieler auswechseln können."

Die frühe Führung der Gastgeber - ein tückischer Freistoß von Arafat Akyil fand von Freund und Feind unberührt den Weg ins Netz (4.) - glichen die Schwarzenbeker nur drei Minuten später durch Philipp Sander aus (7.). Zwar gelang Algan die neuerliche VfL-Führung durch einen traumhaften Freistoß (24.), doch wieder währte das Lohbrügger Hochgefühl nur drei Minuten, weil Bolz zum 2:2 einköpfte (27.).

Als dann schon zur Halbzeit der ballsichere Dave Fehlandt erschöpft ausgewechselt wurde, und Martens wenig später auch Aktivposten Algan vom Platz nahm, war nur noch wenig vom Lohbrügger Esprit zu spüren. Stattdessen beendete SCS-Torjäger Marcel Musielak seine diesjährige Torflaute und köpfte zum Auswärtssieg ein (56.). Lohbrügge war in der Schlussphase lediglich durch Freistöße von Ricardo Nunes (85., 90.+2) gefährlich - insgesamt ein enttäuschender Auftritt.

Aufstecken will Martens aber nicht. Er stehe genauso in der Verantwortung wie das Team - es sei denn: "Wenn der Vorstand zu einem anderen Entschluss kommt, dann ist das so." Bei seinem Pendant Koitka hinterließ die Partie gemischte Gefühle: "Ich fänd's gut, wenn Lohbrügge drin bleibt, denn es ist ja eine Mannschaft aus dem Heimatgebiet. Aber endlich habe ich mit Schwarzenbek auch mal gegen den VfL gewonnen."

VfL: Nennhaus (2-3); Schenkenberg (4), Peters (4-5), Höricke (4), Akyil (3); Polat (4) ab 62. Nunes (-), Fehlandt (2-3) ab 46. Santelmann (3-4); Nägele (4), Algan (2) ab 62. Kerschke (-), Özcerkes (3-4); Braesen (4-5).

SCS: Scheunemann (3-4); Bethmann (3), Ke. Koitka (3-4), Basenau (2), Scharnberg (3); P. Sander (2), Helmke (2-3), Heidmann (2), Behrens (2) ab 84. Wolf (-) ab 90. R. Bannasch (-); Bolz (2-3), Musielak (2-3).