Höchster Saisonsieg: Dassendorf schlägt Schnelsen mit 7:0

Im Star-Ensemble der TuS Dassendorf ist Tristan Koops der Quoten-Einheimische. Der 21-Jährige ist der einzige Akteur im Kader des Oberliga-Meisters, der im Dorf am Rande des Sachsenwalds mit dem Fußballspielen angefangen hat. Ansonsten würde Koops wohl schon längst nicht mehr zur Belegschaft von Trainer Jan Schönteich gehören. Von allen 25 Akteuren, die in dieser Saison zum Einsatz kamen, hat der Ur-Dassendorfer die wenigsten Einsatzminuten. Gegen Tabellenschlusslicht Germania Schnelsen durfte Koops wieder mal für 13 Zeigerumdrehungen ran und hätte sich sogar beinahe in die Torschützenliste eingetragen. Doch seine abgefälschte Bogenlampe pritschte Gäste-Torwart Boris Lastro gerade noch zur Ecke (88.). Aber auch so feierten die Dassendorfer ihren höchsten Saisonsieg - Endstand 7:0.

Trotzdem war TuS-Coach Schönteich nicht vollauf zufrieden. "Ich muss ein bisschen das Haar in der Suppe suchen. Klingt komisch, ist aber so", erklärte er auf der Pressekonferenz. Was ihm so gar nicht gefiel, war die Chancenverwertung seiner Elf. Denn obwohl die Dassendorfer nach der ersten Hälfte gegen das Tabellenschlusslicht "nur" mit 1:0 führten, hätten sie zweistellig gewinnen können, wenn nicht sogar müssen.

Aber der Reihe nach. Die Hausherren begannen engagiert und gingen durch den von einem eigenen Fanklub unterstützten Henrik Dettmann (siehe Abpfiff) früh in Führung (8.). Danach aber fehlte der TuS der letzte Biss nach vorne. Vor der Pause vergaben Sven Möller eine (23.) und Eric Agyemang zwei (29., 30.) halbwegs brauchbare Gelegenheiten. Den einzigen echten Hochkaräter ließ Startelf-Debütant Andre Ladendorf liegen (40.).

Nach dem Wechsel ein ganz anderes Bild. Mit dem 2:0 durch den nun treffsicheren Ladendorf (49.) ergaben sich die bis dahin tapfer Paroli bietenden Germanen ihrem Schicksal und stellten jegliche Gegenwehr ein. Oder wie sagte es Gästecoach Eugen Helmel: "Dassendorf hat uns gezeigt, dass wir nicht in die Liga gehören." Folge: Binnen neun Minuten schraubten Agyemang (53., 58.) und Joe Warmbier (57.) das Resultat auf 5:0 in die Höhe.

Aber dabei gingen die Hausherren zu sorglos mit ihren Chancen um. So scheiterten Agyemang (51.) und Möller (55.) freistehend. Nachdem Dettmann auf 6:0 erhöht hatte (67.), verpasste ein Schlenzer Agyemangs um Zentimeter sein Ziel (70.) und Dettmann den richtigen Zeitpunkt für den Abschluss (71.). Auch Alexander Bogunovic (85., 87.) und der eingangs erwähnte Koops hätten treffen können, taten es aber nicht. Besser machte es mit Stefan Murrins ein weiterer bei den TuS-Fans geschätzter Akteur. Der dienstälteste Dassendorfer (seit 2004) besorgte den 7:0-Schlusspunkt (88.).

TuS: Gruhne (3); Warmbier (1-2), Hamdan (2), Stadel (2-3), Saglam (1); Dettmann (1-2), S. Atug (2-3) ab 77. Koops (-), Ladendorf (2-3) ab 59. Murrins (3); Kurczynski (3-4) ab 59. Bogunovic (2-3), Möller (2-3); Agyemang (2-3).