Oberliga: Witalij Wilhelm vom SV Curslack-Neuengamme kämpft um einen Platz im Futsal-Nationalteam

. Es ist für jeden Fußballer ein kleiner Traum: einmal im Dress der Nationalmannschaft auf dem Platz stehen. Witalij Wilhelm vom SV Curslack-Neuengamme und Onur Ulusoy vom SC Vier- und Marschlande sind diesem Traum ein Stückchen näher gekommen. Die Oberligakicker waren zwei von sechs Hamburgern, die am ersten DFB-Lehrgang für eine deutsche Futsal-Nationalmannschaft teilnehmen durften.

"Es war wirklich ein sehr schönes Gefühl, vor allem weil alles so professionell abgelaufen ist. Ich habe mich ein bisschen wie ein Profi gefühlt", sagt Wilhelm. Ein Physiotherapeut kümmerte sich beispielsweise rund um die Uhr um die Bedürfnisse der Hallenkicker. Nun wartet auf Wilhelm aber wieder der Oberliga-Alltag. Mit seinen Curslackern muss der Linksfuß heute beim FC Süderelbe ran (20 Uhr, Kiesbarg). "Ich gehe davon aus, dass Witalij in der Startelf steht", sagt sein Trainer Torsten Henke. Auch weil die Vierländer weiterhin krankheitsbedingt wohl auf Jan Landau und Stjepan Radic verzichten müssen.

Anders sieht es bei Ulusoy aus. Beim 4:3-Sensationserfolg des SCVM gegen die SV Halstenbek-Rellingen machten Denis Urdin und Masehullah Satari einen guten Job in der Innenverteidigung. "Ich gönne Onur die Sache mit der Nationalmannschaft, aber nach dem Spiel gibt es keinen Grund zu wechseln", sagt SCVM-Trainer Olaf Poschmann. Gegen den Meiendorfer SV wird Ulusoy also auf der Bank Platz nehmen müssen (Sonnabend, 14 Uhr, Meiendorfer Straße 196). Seinen Ausflug bereut der Gründer der Hamburg Panthers aber ganz sicher nicht. Seit Jahren kämpft Ulusoy für den Futsal.

Vergeblich, wie die Ausspracheabende des Hamburger Fußball-Verbandes zeigten. Verantwortliche von der Ober- bis zur Kreisliga bekräftigen abermals ihre Vorbehalte gegen die Hallenvariante. Weil der Deutsche Fußball-Bund das Spiel mit dem kleinen, sprungreduzierten Ball aber für seine Landesverbände als verbindlich erklärte, bedeutet dies das Ende für die Hamburger Hallenmasters. Der Tenor der Klubs: "Wer Futsal spielen möchte, soll das gerne machen, aber wir sind Fußballer."

Genau dies ist auch das Credo von Jan Schönteich. Der Trainer der TuS Dassendorf ist bekanntlich kein Futsal-Fan. Einst verglich er das Hallenspiel sogar mit Volleyball. "Unser geliebter Sport findet nicht in muffigen Hallen statt", sagt Schönteich, der mit seinem Team Schlusslicht Germania Schnelsen am ungewöhnlichen Sonntag empfängt (13.30 Uhr, Wendelweg). Auch das Argument, Futsal würde Fußballer besser machen, lässt er nicht gelten: "Das sind unterschiedliche Sportarten."

Curslacks Wilhelm sieht das natürlich anders: "Ich bin durch Futsal besser geworden." Auch der Lehrgang bestätigte den SVCN-Kicker in seiner Passion: "Das war Futsal auf höchstem Niveau. Das hat richtig Spaß gemacht." Wer in den DFB-Kader kommt, entscheidet sich erst in den kommenden Monaten.