Abstiegskampf: Geesthacht und Kiel/Kronshagen spielen 31:31

Der VfL Geesthacht hatte alles versucht, um die Handballpartie der Schleswig-Holstein-Liga zu verlegen. Im halben Dutzend schickte der Verein ob der zahlreichen verletzten und erkrankten Spielerinnen Atteste an den Verband. Letztlich beharrte Gegner HSG Kiel/Kronshagen aber darauf, das Spiel auszutragen. Aus gutem Grund: Die Mannschaft aus der Landeshauptstadt kämpft genauso wie der VfL um den Klassenerhalt, und da ist jeder Vorteil willkommen. In einer spannenden Begegnung trennten sich beide Teams schließlich mit 31:31.

Nach einer ungewöhnlich torreichen ersten Hälfte waren die Geesthachterinnen mit einer 19:17-Führung in die Kabine gegangen. Den Vorsprung konnte die Mannschaft von Trainer Thomas Brodeßer anschließend sogar ausbauen (23:19, 36.). Und dann passierte erst einmal nichts. Zehn Minuten lang fiel nicht ein Tor.

Die Kielerinnen erwachten zuerst, glichen auf 24:24 aus (52.) und zogen sogar auf 29:24 davon (56.). Drei Siebenmeter und vier Tempogegenstöße hatte der VfL in dieser Phase liegen gelassen. Doch die Gastgeberinnen aus der Elbestadt rissen sich zusammen und kamen zurück ins Spiel. Nach einer dramatischen Aufholjagd lagen die Geesthachterinnen eine Minute vor dem Abpfiff noch zwei Tore zurück (29:31). Schließlich war es Janine Wiebracht, die drei Sekunden vor dem Abpfiff zum 31:31-Endstand traf. "Vielleicht ist das die Art von Adrenalin, die wir brauchen", resümierte Coach Brodeßer.

Dass nun alles auf das letzte Saisonspiel gegen einen weiteren Abstiegskandidaten, die HSG Kropp/Tetenhusen II, hinausläuft, davon will der VfL-Trainer nichts wissen. "Das Ziel muss jetzt sein, auch in Bredstedt zu punkten", sagt Brodeßer - wohlgemerkt beim Tabellenführer. Doch erst einmal hat der VfL ein Wochenende Pause. Und das ist ob der vielen verletzten und kranken Spielerinnen auch bitter nötig.

VfL-Tore: Dehms (7), Wiebracht (6), Zessin (5), Schmenk (3/1), Bostel (3/3), Peuker, Gelsen, Weiss (je 2), Boockhoff (1).