Aufholjagd: VfL Lohbrügge glänzt beim 3:3 gegen Vorwärts-Wacker Billstedt mit starker Moral

. Es läuft die Nachspielzeit in der Landesliga-partie zwischen dem VfL Lohbrügge und dem SC Vorwärts-Wacker. Spielstand: 3:3. Der Lohbrügger Robert Pallasch läuft auf das Gehäuse der Gäste zu, im Sechzehner wird er noch von einem Billstedter Akteur gestört. Wenn er jetzt fällt, gibt es Elfmeter. Aber der 19-jährige Fußballer bleibt auf den Beinen. Vorwärts-Keeper Thorben Joost stürmt aus seinem Kasten, und Pallasch legt das Spielgerät am Torhüter vorbei. Der Ball trudelt gen Tor, wird immer langsamer und im letzten Moment noch von Dejan Prostran von der Linie gekratzt. VfL-Coach Peter Martens stößt einen markerschütternden Schrei aus: "Neeeein!" Der Sieg war zum Greifen nah.

Vor allem wäre ein Lohbrügger Erfolg verdient gewesen. "Hut ab vor der Moral", lobte Martens seine Kicker. 1:3 hatten die abstiegsbedrohten Lohbrügger gegen die Gäste aus der Landesliga-Spitzengruppe zwischenzeitlich schon zurückgelegen. Aufgesteckt haben sie aber nie. Dabei hatten sie allen Grund dazu. "Was wir wieder für Gegentore bekommen haben, ist unglaublich", ärgerte sich VfL-Innenverteidiger Kevin Höricke.

Vor dem 0:1 durch Juro Julardzija ließ Keeper Tino Nennhaus einen zentral aufs Tor gebrachten Freistoß nach vorn abklatschen. Der ehemalige Stürmer des SC Vier- und Marschlande musste nur noch abstauben (12.). Beim 1:2 ließ sich die VfL-Defensive von einer auf den ersten Pfosten gezogenen Ecke übertölpeln. "Das haben sie vorher schon dreimal gemacht, darauf kann man sich einstellen", monierte Martens. Julardzija war wieder zur Stelle (41.). Vor dem 1:3 durch Aldin Kapur wurde ein harmloser Schuss von Ulas Dogan abgefälscht und dadurch zur Torvorlage (72.).

Den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich hatte Tim Santelmann nach einer traumhaften Kombination über Pascal Nägele und Faik Algan herbeigeführt (25.). Auf ihre fußballerische Stärke besannen sich die VfL-Akteure auch im Laufe der Partie. Sie waren das deutlich bessere Team. Stürmer Marco Braesen belohnte seine Farben letztlich mit zwei blitzsauberen Toren (77., 87.). "Uns fehlt das Quäntchen Glück, um so ein Spiel dann doch noch zu gewinnen", haderte VfL-Trainer Martens. So beträgt der Rückstand aufs rettende Ufer fünf Zähler. Aber: "Der Punkt heute ist einer für die Moral", versichert Martens.

VfL: Nennhaus (4-5); Schenkenberg (4), Höricke (3), Akyil (2), Santelmann (3); Kerschke (2-3) ab 67. Pallasch (-), Polat (5) ab 74. Öczerkes (-), Hafiz (2-3), Nägele (3); Algan (3), Braesen (2).