4. Mewa-Cup Spielabbruch bei Lauenburger Turnier - Düneberger SV triumphiert

Diese Geste ist eindeutig. Als Schiedsrichter Christian Henkel seine Hände mit den zum Boden zeigenden Innenflächen übereinander schwingt, ist jedem der 150 Zuschauer in der Hasenberghalle klar: Das Halbfinale zwischen dem Düneberger SV und dem Auswahlteam von Fußballprofi Erdal Akdari ist vorzeitig beendet. Es ist der traurige Höhepunkt des 4. Mewa-Cups der Lauenburger SV.

1:53 Minuten waren noch auf der Uhr, als Henkel das Spiel abbrach. Zuvor hatte es minutenlange Diskussionen gegeben, weil das Akdari-Team nach drei Roten Karten gegen sich das Feld verlassen hatte. Lauenburgs Trainer Friedhelm Mienert konnte das Team letztlich vom Weiterspielen überzeugen. Als der Unparteiische und die "Pink Devils" sich aber nicht darauf einigen konnten, wie viele Akteure von ihnen nun noch aufs Feld durften, brach Henkel die Partie ab. "Wieso darf so jemand pfeifen? Mach deinen Schein neu", schrie der 21-jährige Akdari daraufhin. 4:2 hatte sein Team geführt. Durch den Abbruch landete der DSV im Finale.

"Henkel gehörte zu den Hauptdarstellern des Turniers. Durch sein rigides Durchgreifen hat er jeden Spieler mental herausgefordert. Es ist nicht jedem gelungen, diese Prüfung mit der Note eins zu bestehen. Das wäre aber auch unmenschlich", sagte Mienert. Was der LSV-Trainer hier so verklausuliert darstellt, war für jeden ersichtlich. Die Unparteiischen waren maßgeblich daran beteiligt, dass in einem über weite Strecken fairen Turnier Hektik aufkam. Mit einem Dutzend Zwei-Minuten-Strafen sorgten sie für Kopfschütteln. "Wenn manche Leute meinen, sie können hier rumtreten, uns beleidigen und sogar meinen Kollegen tätlich angreifen, dann weiß ich nicht, ob es an den Schiedsrichtern liegt", entgegnete Henkel, "es waren aber nur zwei Teams, die sich nicht fair verhalten haben: das Akdari-Team und die Mannschaft von Friedhelm Mienert." LSV-Ligaobmann Dennis Haupt bedauerte die Entwicklung. "Gerade weil es hier doch eher ein 'just for fun'-Turnier ist, ist so etwas schade", sagte er.

Über die meiste Zeit überwog auch tatsächlich der Spaß. Viele Spiele waren trotz der unterschiedlichen Leistungsstärken der Mannschaften spannend. Lediglich der SC Wentorf, der mit einem Mix-Team aus "Zweiter" und A-Jugend angereist war, blieb chancenlos. Das Auswahlteam unserer Zeitung schlug sich hingegen beachtlich, wurde Sechster.

Turniersieger wurden überraschend die Düneberger. Erst durch den Abbruch ins Finale gespült, setzte sich der Kreisligist dort souverän mit 4:1 gegen das LSV-"Fresh"-Team durch. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht und das war das Finale", kommentierte DSV-Co-Trainer Jörn Basenau. Die zweite Mannschaft, die die LSV stellte - "LSV-Cool" - wurde Dritter. Der Lauenburger Musa Sahin wurde mit sechs Treffern Torschützenkönig, LSV-Keeper Manuel Lojek zum besten Torhüter gewählt.