TuS Dassendorf: 3:0-Erfolg bei Paloma

Das sind Probleme, die andere gern hätten: Alexander Knull, Betreuer der TuS Dassendorf, merkte während der Fahrt zur Auswärtspartie beim USC Paloma erst spät, dass er vergessen hatte, die glücksbringende Helene-Fischer-CD im Auto anzumachen. Coach Jan Schönteich lieferte sich in der ersten Halbzeit ein Wortduell ("Das ist schon das zweite Tor, das Du uns klaust") mit Referee Benjamin Stello. Und im Spiel monierte Schönteichs Team wiederholt die Qualität des offenbar nicht mit genug Luft gefüllten Spielgeräts.

Alles aber keine Dramen, wenn der Fußball-Oberligameister solch eine überzeugende Darbietung abliefert wie beim 3:0-Sieg an der Brucknerstraße. Gerade im ersten Durchgang hatte es "bayerneske" Züge, was der Champion aufzog. Gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, kaum lange Bälle im Spielaufbau, offensiv zuweilen direkte und hübsche Spielzüge.

Die TuS Dassendorf in der Frühphase der Saison 2014/15 zeichnet einerseits der ungebrochene Killerinstinkt des Torjägers Eric Agyemang aus, der seine Saisontore acht und neun markierte (10., 56.). Doch er ist nicht der Einzige, der zu gefallen weiß. Ein Dennis Tornieporth kann gefährlich flanken und vorbereiten wie beim letzten TuS-Treffer durch Ilias Shir (85.). Auch für Kristof Kurczynski scheint die Idealposition im linken offensiven Mittefeld gefunden. Dazu garantiert Marcel Stadel defensive Zentrumsstabilität vor der Viererkette.

Jedoch auch die spielerischen Qualitäten von Neuzugang Sven Möller kommen immer besser zur Geltung. Der 24-Jährige legte beide Agyemang-Treffer auf, traf vor dem 2:0 per Kopf die Latte, ehe der Ex-Profi abstaubte. "So zu spielen, macht einfach Spaß", frohlockte Möller. Wer soll dem Titelverteidiger eigentlich gefährlich werden?

Bei einer derartigen Souveränität stört es nicht besonders, dass Schönteich sich um zwei weitere Treffer in Halbzeit eins betrogen fühlte. Schiedsrichter Stello erzürnte zunächst die Gemüter, als Agyemang bei einem Luftduell USC-Keeper Yannik Jonas nach seiner Ansicht zu forsch im Fünfmeterraum anging und den Ball eindrückte (6.).

Anschließend brachte der Spielleiter die Gäste komplett auf die Palme, als er ein klares Foul von Palomas Tore Gersch an Kurczynski im Strafraum genau andersherum wertete (21.). Ebenso zu verschmerzen waren die beiden zugelassenen Großchancen von Olufemi Smith, bei denen TuS-Keeper Christian Gruhne glänzend parierte (43., 58.). Wie gesagt: Die Probleme beim Vorjahresmeister, die hätte die Konkurrenz gern.

TuS: Gruhne (2); Warmbier (2-3), Bogunovic (3), Hamdan (3), Adewunmi (2-3); Stadel (2); Tornieporth (2), Atug (3) ab 30. Buchholz (3-4), Möller (1-2), Kurczynski (2-3) ab 83. Goldgraebe (-); Agyemang (1-2) ab 76. Shir (-).