SVCN: Zwölf Neuzugänge stehen zehn Abgänge gegenüber

Dass bei einem Dutzend Neuzugänge auch der Trainer Schwierigkeiten bekommen würde, war vorhersehbar. Als Torsten Henke beim Auftakttraining des Fußball-Oberligisten SV Curslack-Neuengamme die Spieler einzeln vorstellte, verwechselte der 48-Jährige mit Edon Durguti und Javad Gurbanian (beide A-Jugend SVNA) zwei seiner Neuen. Doch Henke nahm seinen kleinen Patzer gelassen hin, wirkte überhaupt sehr entspannt. Das war in weiten Teilen der vergangenen Saison ganz anders.

Zehn Spieler verließen die Vierländer am Saisonende. Mit den meisten wollte der Curslacker Coach schlichtweg nicht mehr zusammenarbeiten. "Wir hatten große Namen. Doch das Preis-Leistungsverhältnis hat nicht gestimmt", erklärt Henke. Von mannschaftlicher Geschlossenheit war nicht mehr viel zu spüren. Das soll nun anders werden. Dabei setzt er vor allem auf junge Spieler.

Wie jung, das zeigte sich während des ersten Trainings beim traditionellen Spiel Jung gegen Alt (Endstand: 4:8). Die vielen gerade erst der A-Jugend entschlüpften Neuen sowie einige Testspieler drückten den Altersschnitt derartig, dass Dustin Siegmund, der erst im Oktober seinen 20. Geburtstag feiert, in den Reihen der "Alten" stand.

Zwar fanden mit Sebastian Spiewak (SCVM) und Kutay Keklikci (Victoria) zwei überdurchschnittlich gute Oberligaspieler den Weg an den Gramkowweg. Doch die Curslacker mussten auch Abgänge wie Rinik Carolus (SC Victoria), Kristof Kurczynski oder Martin Sobczyk (FC Türkiye), um nur einige zu nennen, verkraften. Dass Henke nach dem personellen Umbruch nun nicht mehr ständig die Favoritenrolle seiner Mannschaft wie noch in der vergangenen Spielzeit kleinreden muss, passt ihm sicherlich gut in den Kram.

Denn statt um die Meisterschaft zu spielen, gilt es für den Coach erst mal, eine Mannschaft zu formen. Sieben Plätze seien in der Startelf vergeben. Doch wer die restlichen besetzt, ist völlig offen. Eine Position ist allerdings noch gar nicht besetzt: die des zweiten Torhüters.

Schon 2013/14 sind die Curslacker mit nur einem Keeper in die Saison gegangen. Und auch jetzt steht auf der Teamliste unter der Rubrik "Tor" nur der Name Frederic Böse. Gut möglich, dass es mit A-Jugend-Keeper Jan Tofern eine interne Lösung gibt. Beim Auftakt machte zudem mit dem Weißrussen Kirill Homic ein weiterer Nachwuchskeeper zur Probe mit. "Als zweiten Torhüter nimmt man einen ganz jungen oder einen alten", weiß Stammtorwart Böse. Es wird wohl auf einen jungen hinauslaufen.