Football: Knappe 6:7-Niederlage gegen die Hamburg Ravens

Suchend lässt Marco Zielony seinen Blick über das Feld streifen. Den Football hält der Quarterback der Black Swans in der rechten Hand, der 23-Jährige wartet zwei Minuten vor Spielende auf den richtigen Moment für den Wurf. Sein Pass muss ankommen, wollen die Footballer der TSG Bergedorf im Oberligaspitzenspiel gegen die Hamburg Ravens noch eine Chance haben. Zielony wirft, der Ball fliegt knapp 20 Meter - und landet in den Armen des Gegners. Die Gäste jubeln, es ist die Vorentscheidung zum 7:6-Auswärtssieg des Tabellenführers.

Es passte zum Match, dass auch Zielonys letzter Pass nicht ankam. Denn es war nicht die Partie der Quarterbacks. Schon Mitte des ersten Viertels war das Spiel für den zentralen Spielmacher der Ravens beendet. Nach einer Tätlichkeit schlossen die Schiedsrichter Philip Koenecke vom Spiel aus. In der Folge konzentrierten sich die Gäste auf ihre größte Stärke. "Wir wussten, dass sie ein gutes Laufspiel haben", sagte Marco Nitsche, Offense-Coach der Bergedorfer.

Im ersten Durchgang hatte die Defensive der Swans damit aber keine Probleme. Doch in der Offensive lief nicht viel zusammen. Für die einzigen Punkte sorgte Swans-Kicker Nils Lübeck Mitte des zweiten Viertels. Mit 3:0 ging es auch in die Halbzeit.

In dieser verkrochen sich beide Teams in verschiedene Ecken auf der Anlage am Henriette-Herz-Ring. Während die vier Trainer der Swans ihre Spieler in Ruhe auf die kommenden zwanzig Minuten vorbereiteten, machten die Ravens in ihrer Ecke mächtig Lärm. Die Spieler spornten sich lautstark an. Mit Erfolg. Kurz nach Wiederbeginn schockte Bünyamin Atilgan die Gastgeber. Mit einem fulminanten Lauf in die Endzone brachte der Runningback die Ravens 6:3 in Führung. Auch der Kick landete zwischen den Pfosten: 7:3.

In der Folge versuchten die Bergedorfer mit ihrem Runningback Omar Diaz zu Punkten zu kommen. Doch auch das TSG-Laufspiel war nicht von Erfolg gekrönt. Die Ravens schafften es immer wieder, den quirligen Diaz vor der Endzone zu Fall zu bringen. So halfen auch drei weitere Punkte durch Kicker Lübeck nichts mehr. "Für uns war es das erwartet schwere Spiel", sagte Nitsche, dessen Team als Tabellenzweiter nun nur noch über Umwege den Aufstieg realisieren kann.

Die Swans müssen im Quervergleich zu den Oberligen Niedersachen/Bremen Mitte sowie Süd den besten Zweitplatzierten stellen. Nur dann haben die TSG-Footballer eine Chance auf das Relegationsturnier mit den drei Oberligaersten. "Die Chancen stehen gut", sagt Swans-Pressesprecher Axel Methling. Dafür dürfen sich die Bergedorfer in den verbleibenden drei Partien aber keine Niederlage mehr leisten.