Relegation: VfL Geesthacht besiegt den MTV Heide mit 33:25 und steigt in die Schleswig-Holstein-Liga auf

. Mitten auf die Nase kriegt Claudia Franke einen Schlag. Doch die Handballerin des VfL Geesthacht schüttelt sich kurz, läuft weiter und passt zu Janine Wiebracht, die das 11:5 gegen den MTV Heide wirft. Erst jetzt sinkt Franke zu Boden. Eine Szene mit Symbolcharakter. Denn es war vor allem der Wille der Elbestädterinnen, der im Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Schleswig-Holstein-Liga den Ausschlag gegeben hat. Der VfL siegt in der Halle von Henstedt-Ulzburg völlig verdient 33:25 und darf endlich raus aus der Landesliga.

Ausgerechnet Henstedt. Vor fast einem Jahr scheiterte der VfL nach einem gerichtlichen Hickhack mit dem schleswig-holsteinischen Handballverband letztlich am SV Henstedt-Ulzburg II im Aufstiegsrennen. Die Geesthachterinnen hatten die Partie gegen den Meister nach einer Krankheitswelle regelkonform abgesagt, eine Neuansetzung mussten sie sich aber vor Gericht erstreiten. Nach dem Rückzug der SG Bordesholm/Brügge aus der Relegationsrunde hatte die Mannschaft von Trainer Thomas Brodeßer nun die Möglichkeit, mit nur einem Spiel die Enttäuschung von damals vergessen zu machen.

Besonders Franke zeigte, dass sie dazu gewillt war. Immer wieder rannte die Geesthachterin wagemutig in die Heider Deckung, und die wich meist ehrfürchtig zurück. So erzielte die 43-Jährige das 7:4 (9.), 12:6 (16.) und 15:12 (23.). "Wir wollten gerade in der ersten Viertelstunde hohes Tempo gehen", sagte Brodeßer. Mit der hohen Geschwindigkeit kamen die Heiderinnen überhaupt nicht zurecht. Dass Geesthacht zur Halbzeit nur 19:15 führte, lag zum einen an der starken Leistung von MTV-Torhüterin Kathrin Kröncke, zum anderen an der schwachen Vorstellung von Beeke Putfarken.

Doch als die VfL-Keeperin den ersten Ball, der in der zweiten Hälfte auf ihr Gehäuse kam, parieren konnte, war auch sie voll im Spiel. In der Folge entschärfte die 24-Jährge sieben gefährliche Bälle. Der VfL baute die Führung auf sechs Tore aus (23:17, 40.). "Wir haben das gemacht, was unsere Gegner hassen. Wir waren ständig in Bewegung", resümierte Brodeßer. Mitunter zeigten die Elbestädterinnen ein tolles Laufspiel, das die Gegnerinnen stets auf Abstand hielt. Kurz vor Schluss bauten Wiebracht (55.) und Franke (58.) den Vorsprung sogar noch auf 33:24 aus.

Heide traf eine Minute vor dem Ende zwar noch einmal, doch da waren die Geesthachterinnen schon beim Aufstiegs-Schaulaufen. Die VfL-Anhänger zollten ihrem Team mit stehenden Ovationen Respekt, die Geestachter Ersatzspielerinnen hüpften auf der Bank und selbst Brodeßer ertappte sich dabei, wie er sich vom Klatschen mitreißen ließ. Prompt nahm er wieder seine gewohnte Haltung ein: die Arme verschränkt vor dem Brustkorb. Doch nach dem Schlusspfiff ließ auch der VfL-Trainer seiner Aufstiegs-Freude freien Lauf.

VfL-Tore: Meschede (10/1), Franke, Wiebracht (je 7), Gelsen (4/3), Weiß (3), Dehms, Garcarek (je 1).