Sportplatz: Mehrheit für Neubau fehlt

Die Fußballer des FSV Geesthacht und VfL Grünhof-Tesperhude hatten sich auf das Wort des ehemaligen Bürgermeisters Ingo Fokken verlassen. Alle Grandplätze der Stadt sollten peu à peu, in jedem Jahr einer, in einen modernen Kunstrasen umgewandelt werden. Gebaut wurde jedoch nur 2008 beim Düneberger SV. Nach Fokkens überraschendem Tod 2009 (*50) sah sich die Verwaltung um Nachfolger Volker Manow nicht mehr daran gebunden. Stattdessen waren die Anlagen an der Berliner Straße (FSV) und der Westerheese (Grünhof) 2010 gegen den ausdrücklichen Wunsch der Vereine aufwendig und zeitintensiv saniert worden. Rund sechs Monate waren die Plätze damals gesperrt.

Auch die Initiative von Geesthachts Grünen, die nun als erste Partei der Elbestadt für das Jahr 2015 den Bau eines Kunstrasenplatzes an der Berliner Straße fordern (wir berichteten), stößt bei der Verwaltung und den politischen Gegnern auf wenig Gegenliebe. Im Schul- und Sportausschuss kämpfte ihr Fraktionsvorsitzender Ali Demirhan allein auf weiter Flur. Dafür sei "kein Geld da", hieß es parteiübergreifend. Und die Verwaltung vertritt ohnehin den Standpunkt, die Sportplätze befänden sich alle in einem guten Zustand.

Auf Anfrage des Finanzausschusses teilte Peter Wolke vom Fachdienst Immobilien mit: "Die nächste größere Sanierung wäre die der Laufbahn der Zentralen Sportanlage, vermutlich 2016." Obwohl die sanierten Grandplätze nur noch bis maximal 2015 halten sollen, geht die Verwaltung derzeit davon aus, dass man beim FSV noch bis mindestens 2017, in Grünhof sogar bis 2019 auf Grand spielen kann.

"Unsere Stimme wird nicht gehört", sagt FSV-Präsident Volker Tack bereits seit Längerem. Das liegt auch daran, dass sich unter Geesthachts Politikern und Verwaltungsmitarbeitern die Begeisterung für Sport doch arg in Grenzen zu halten scheint. Arne Ertelt (CDU) schlägt nun vor, einen "langfristigen" Sportplatzsanierungsplan aufzustellen. Das könnte sich hinziehen, denn Wolke regte an, dafür eine Sportstättenentwicklungsplanung in Auftrag zu geben.

Dennoch will Demirhan nicht aufgeben. Der Grüne will in den Ausschüssen und zur Not auch in der Ratsversammlung weiter für einen schnelleren Kunstrasenbau an der Berliner Straße kämpfen. "Die Linke unterstützt uns bereits. Ich werde versuchen, weitere Verbündete zu gewinnen", sagt er. In der 40-köpfigen Ratsversammlung kommen Grüne (sieben Sitze) und Linke (zwei) auf keine Mehrheit. Aber vielleicht ändert sich das politische Klima in Geesthacht ja bald - schließlich steht Ende 2015 wieder eine Bürgermeisterwahl an.