Wimbledon: Reinbeker Julian Reister gewinnt in fünf Sätzen

Letztlich endete es für den 27-Jährigen doch in totalen Glücksgefühlen. Der deutsche Tennis-Profi siegte in einem Fünf-Satz-Krimi nach dreieinhalb Stunden mit 6:3, 4:6, 7:6 (7:5), 6:7 (4:7) und 6:4.

Damit erreichte Reister bei den "All England Championships" zum zweiten Mal nach 2010 die zweite Runde. Bei der auf den hintersten Ecke der Anlage (Court Nummer 19) angesetzten Begegnung fabrizierte Qualifikant Reister weniger unnötige Fehler als sein Gegner. Lediglich 44 waren es im Vergleich zu 74 des favorisierten Weltranglisten-34. Die Vorentscheidung gelang Reister im fünften Satz, als er seinem gleichaltrigen Gegner den Aufschlag zum 4:3 abnehmen konnte.

Der Sieg gegen Rosol ist für die Nummer 121 der Welt aus Reinbek eine enorme Leistung, fast schon eine kleine Sensation. Immerhin hat Rosol im vergangenen Jahr den spanischen Weltstar Rafael Nadal in der zweiten Runde in fünf Sätzen von der grünen Wimbledon-Wiese geschickt. Außerdem gewann Rosol erst kürzlich sein erstes Turnier auf der ATP-Tour, auf Sand in Bukarest.

Reister, der als erster deutscher Profi in Wimbledon 2013 die zweite Runde erreichte, wird nun auf Österreichs Topspieler Jürgen Melzer treffen. Die Nummer 37 der Weltrangliste und gebürtige Wiener brauchte in seiner Premierenpartie vier Sätze - 6:7 (5:7), 7:5, 6:3 und 6:2 gegen die Nummer 30 der Setzliste, Fabio Fognini aus Italien. Das Duell Reister gegen Melzer gibt es nicht vor Mittwoch.

Heute um 12.30 Uhr betritt die Wentorferin Carina Witthöft, die Nummer 191 der Tennis-Welt, erstmals die Bühne im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers. Zum Auftakt spielt die Abiturientin gegen die 42 Jahre alte Japanerin Kimiko Date-Krumm, derzeit auf Position 84 der Rangliste notiert. Für die erst 18 Jahre alte Deutsche vom Club an der Alster kommt es also zum Generationenduell. Witthöft kämpfte sich wie Reister durch die Qualifikation, um im Hauptfeld des prestigeträchtigsten Tennis-Klassikers dabei zu sein.