Bergedorf (vg). Nach dem Rücktritt von Bergedorf-85-Coach Kevin Strohbach (wir berichteten) hat Manager Hakan Karadiken das Training der ersten Mannschaft übernommen. Ob das von Dauer sein wird, ist unklar.

Denn die "Elstern"-Krise, die durch den Streit zwischen Strohbach und Karadiken ausgelöst wurde, wird zur Hängepartie. Im Präsidium, das durch die aktuelle Entwicklung unter Druck geraten ist, ist man sich unsicher, ob man weiter mit Karadiken arbeiten möchte. Eine Sitzung am Montagabend soll nun Klarheit bringen.

Sicher ist nur eines: "Strohbach ist zurückgetreten. Der wird nicht wiederkommen", ist sich der 1. Vorsitzende Ingo Arndt-Granderath, der dieses Amt nur kommissarisch ausübt, sicher. Ein Zurück zu den alten Verhältnissen wird es also nicht geben. Inzwischen sind auch der Konditionstrainer sowie die Physiotherapeutin Sarah Scheerer zurückgetreten. "Sarah ist eine Ur-Bergedorferin. Das ist ein Riesen-Imageverlust für den Verein", bedauert Arndt-Granderath.

Somit steht der Vorstand bereits vor einem Scherbenhaufen, kaum dass die Saisonvorbereitung so richtig angefangen hat. "Wir hatten Strukturen geschaffen, mit denen wir uns gefreut hatten, in die neue Spielzeit zu gehen. Die sind nun irreparabel zerstört", sagt der 1. Vorsitzende. "Wir hatten gedacht, wir könnten in der Landesliga bei Null anfangen", ergänzt der Beisitzer Stefan Straub, "doch wir fangen nicht bei Null an, sondern bei minus Hundert." Straub, der gemeinsam mit dem früheren Vorsitzenden Andreas Hammer Strohbach als Co-Trainer aushelfen wollte, was aber am Widerstand Karadikens scheiterte, will nun sein Vorstandsamt als Beisitzer zur Verfügung stellen und sich künftig nur noch als Teammanager um die "Zweite" kümmern.

Somit steht der "85"-Vorstand nun also am Montag vor einer schwierigen Entscheidung. Lässt er die Dinge laufen, droht allmählich die Bindung zur ersten Mannschaft verloren zu gehen. Muss Karadiken gehen, dürfte es schwer werden, eine wettbewerbsfähige Mannschaft für die Landesliga zu behalten, da der Manager viele Spieler des aktuellen Kaders geholt und finanziert hat.