Hamburg. “Klasse 'Stani'“, “Super 'Stani'“, “Gut gemacht, 'Stani'“. Komplimente bekam Stanislaw Lenz, Fußball-Torwart der TuS Dassendorf, im Relegationshinspiel um den Oberliga-Aufstieg beim SC Alstertal/Langenhorn fast im Minutentakt.

Einmal aber erhielt der prächtig aufgelegte Vertreter des beim Champions-League-Finale weilenden Stammkeepers Bernd Kruschewski einen Tadel. "Nicht so schnell 'Stani', es ist unsere Zeit", ermahnte ihn Co-Trainer Thomas Hoffmann. Kurz vor Schluss war die TuS nach einem Platzverweis gegen Yannic Reichenbach (85., grobes Foulspiel) in Unterzahl und wollte nur noch das 1:1 halten. Es gelang - auch weil Lenz zuvor einige Male gerettet hatte.

"Er hat das ganz großartig gemacht. Er ist der Spieler des Spiels", lobte Coach Jan Schönteich den 26 Jahre alten Schlussmann. Der frühere Rahlstedter hatte eine ruhige Anfangsphase erlebt und sich nach 16 Minuten über die Führung freuen dürfen. Ricardo Nunes zirkelte einen Freistoß aus dem Halbfeld ins Netz.

Dann aber waren die Künste von Lenz gefragt. Nur 120 Sekunden später tauchte Jendrik Bauer frei vor ihm auf, den Schuss des SCALA-Kapitäns konnte der Keeper noch abwehren, doch am langen Pfosten stand Tim Hallenga und staubte zum 1:1 ab. "Wir haben extra noch über die zweiten Bälle gesprochen", ärgerte sich Schönteich. Dass seine Elf zur Pause nicht in Rückstand lag, hatte sie ihrem Keeper zu verdanken, der Hallengas wuchtigen Abschluss aus der Nahdistanz sensationell parierte (29.).

Nach dem Seitenwechsel neutralisierten sich beide Mannschaften vor 400 Zuschauern auf der Siemershöh, wobei die TuS fußballerisch den reiferen Eindruck hinterließ. Die etwas besseren Gelegenheiten besaßen jedoch die Hausherren. Jonas Drescher hatte in der 58. Minute den Jubelschrei bereits auf den Lippen, irgendwie aber lenkte Lenz seinen präzisen Schuss mit den Fingerspitzen noch an die Latte. Bei Hallengas Versuch wäre der Keeper wohl machtlos gewesen, doch er strich knapp vorbei (81.). Dassendorf war durch Dennis Tornieporth (59.) und Nunes (65.) zweimal gefährlich, musste letztlich aber mit dem Remis zufrieden sein. "Wir haben das Mindestziel erreicht", sagte Schönteich. Manager Michael Funk ergänzte: "Nun ist im Rückspiel Spannung." Selbiges wird am kommenden Sonnabend (14 Uhr) am Wendelweg angepfiffen.

TuS: Lenz (1); Warmbier (2), Hamdan (2-3), Buchholz (2-3), Braun (3); Polat (3), Iwosa (2-3), Ndjock (3-4) ab 76. Reichenbach (-), Tornieporth (3) ab 90.+2 Au (-), Sudbrak (3); Nunes (2-3) ab 86. Murrins (-).