Bergedorf/Aumühle (dsc). Der Einspruch des TuS Aumühle-Wohltorf gegen die Wertung der Landesligapartie beim GSK Bergedorf ist vom Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) aus Mangel an Beweisen abgewiesen worden.

Damit bleibt die Wertung des Bergedorfer 3:1-Sieges am 9. Oktober bestehen.

Die Sachsenwälder hatten nach der Niederlage Protest eingelegt, weil sie an der Identität von GSK-Spieler Radko Rangelov Zweifel hegen. Als Beweis dienten den Aumühlern zwei Fotos, die den Bergedorfer zeigen. Eines stammt vom 11. März aus der GSK-Partie in Aumühle, das andere vom 9. Oktober.

Ein persönlicher Vergleich mit Rangelov war nicht möglich. Trotz Aufforderung des Gerichts war er der Verhandlung ferngeblieben. "Er ist in seiner Heimat Bulgarien", sagte GSK-Vereinsvertreter Gökhan Arslan. Da sein Verein auch keine Kopie des Personalausweises vorlegte, blieb den Sportrichtern lediglich der Abgleich mit dem Bild aus Rangelovs Spielerpass.

Ergebnis: Keines der Fotos ließ sich eindeutig dem HFV-Dokument zuordnen. Aber es war eben auch nicht ausgeschlossen, dass es sich doch um den Beschuldigten handelt. Also entschied das Sportgericht im Zweifel zugunsten der Angeklagten, zog aber gleichzeitig Rangelovs Spielerpass ein. Erst gegen Vorlage des Personalausweises wird er wieder ausgehändigt.

Der derzeitige Interimscoach des GSK, Hakan Karadiken, fühlt sich trotzdem bestätigt: "Wir sind zu Unrecht als Passbetrüger abgestempelt worden."

Derweil scheint das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen zu sein. Der TuS überlegt, in Berufung zu gehen. "Mit so einer Sache können die doch nicht durchkommen", regt sich Trainer Mike Breitmeier auf. Allerdings müssten seine Quellen, die hinter vorgehaltener Hand bestätigen, dass am 9. Oktober nicht Rangelov aufgelaufen ist, öffentlich als Zeugen auftreten. "Wir sind in der Beweispflicht", weiß Aumühles Fußball-Obmann Carsten Scheel.

In einem anderen Verfahren vor dem Sportgericht ist der GSK Bergedorf währenddessen verurteilt worden. Stürmer Ibrahim Kilic erhielt vier Spiele Sperre. Beim 1:4 gegen den SV Börnsen war Kilic nach einer Gelb-Roten Karte ausgerastet hatte Börnsener Spieler, Offizielle und den Schiedsrichter wüst beschimpft.

Auf Nachfrage der Sportredaktion widersprach Zwei-Spiele-Kurzzeit-Coach Faik Algan anders lautenden Berichten, er mache 2012 beim GSK weiter. Algan: "Das Thema ist gegessen."