Bergedorf (ols). Das Bille-Bad platzt aus allen Nähten. Kinderstimmen schwirren laut umher, übertönt nur von Anfeuerungsrufen der Trainer. Die Nachwuchsschwimmer im Becken geben alles. Das Wasser spritzt. Am Rand machen sich die nächsten Athleten bereit. Der Zeitplan ist straff.

Mittendrin im hektischen Geschehen steht Wolfgang Jordt, sportlicher Leiter und Trainer der SG Bille, dem Veranstalter des 2. Schwimmfestes an der Bille. Mit über 300 Schwimmern hat die SG die Kapazitäten im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht. 1000 Starts und damit 200 mehr als im Vorjahr stehen auf dem Programm. "Da geht sogar noch was", kommentiert der 60-jährige Jordt.

Er muss es wissen. Aus ihm spricht die geballte Erfahrung. Nicht nur aufgrund seiner mittlerweile 40 Trainerjahre. Mit seiner SG ist er nämlich auch erprobt, große Wettbewerbe auf die Beine zu stellen. Wie den Bille-Cup, ein mit nationalen und internationalen Aktiven besetzter Wettbewerb, den es seit 1985 gibt. Austragungsort im vergangenen Frühjahr war das Sportbad in St. Lorenz (Lübeck). Angesichts des in diesem Jahr größeren Teilnehmerfeldes beim Schwimmfest hat die SG mit 30 Kampfrichtern gleich die doppelte Menge engagiert. So verliert auch niemand den Überblick.

Einen starken Zulauf verzeichnet die Schwimmgemeinschaft auch bei seinen eigenen Mitgliedern. Über 500 hat die SG mittlerweile schon zusammen. "Gut Hundert stehen noch vor der Tür", ergänzt Jordt. Die erfolgreiche Arbeit des 60-Jährigen und seiner 29 Kollegen im Verein macht eben attraktiv. Die elfjährige Maxine Wolters etwa zählt in ihrem Jahrgang zu den Besten Deutschlands.

Beim heimischen Schwimmfest war Maxine jedoch nicht vertreten. Zeitgleich nahm sie am norddeutschen Jugendländervergleich teil. Die viertschnellste Zeit über 200 Meter Lagen war dort ihr bestes Tagesergebnis (2:29,54 Minuten). Doch auch ohne sein Aushängeschild konnte die SG beim Heimspiel abräumen. Die erfolgreichsten SG-Schwimmer waren Janne und Neele Ludwig, Sebastian Berwig sowie Annabelle Uderstadt mit jeweils vier Titeln.

So entspannt Jordt während der Veranstaltung auch wirkte. Auf den Feierabend freute er sich trotzdem. "Dann will ich nur noch nach Hause und die Sportschau gucken", verriet der sportliche Leiter.