Curslack. Ausgerechnet auf dem Platz des großen Nachbarn SV Curslack-Neuengamme standen die Granden des SC Vier- und Marschlande - Liga-Obmann Karl-Heinz Seidenstücker, Fußball-Abteilungsleiter Siegfried Niemand und Trainer Jan Schönteich - an jenem Spätsommertag des Jahres 2009 und sinnierten über die Zukunft des Vereins.

"Es ging darum, dass es nicht das Ziel sein kann, gegen deren ,Zweite' zu spielen. Wir hatten gegen die vor gefühlt 83 Zuschauern gerade 3:0 gewonnen", erinnert sich Schönteich, der damals erst wenige Wochen im Amt war. Der Traum vom Aufeinandertreffen unter Wettkampfbedingungen mit dem SVCN-Liga-Team - und einer vielleicht zehnmal so großen Kulisse - sollte sich schneller erfüllen, als die Vier- und Marschländer Troika je zu hoffen gewagt hatte: Am Sonnabend ist es soweit (14 Uhr, Gramkowweg). Das Rahmenprogramm - moderiert von Happy Hollywood - beginnt um 13 Uhr.

In zwei Jahren ist der SCVM von der Bezirks- in die Oberliga marschiert, in der die Curslacker eine feste Größe sind. "Wir fahren ganz demütig hin und schauen, was drin ist", gefällt sich Schönteich in der Außenseiterrolle. In der Tat ist der SVCN zu Hause eine Macht, hat saisonübergreifend acht Partien in Folge gewonnen. "Fußball ist aber nicht planbar. In einem Spiel kann alles passieren", warnt SVCN-Trainer Torsten Henke.

Im Tor müssen die Hausherren improvisieren. Stammkeeper Frederic Böse ist gesperrt. Dafür wird erstmals in dieser Saison Lars Stephan zum Einsatz kommen. Seinen Platz auf der Bank übernimmt Liga-Manager Torsten Schönsee. Auch beim SCVM gibt es Ärger mit einem Torhüter. Sebastian Maack ist immer noch sauer über seine Nicht-Berücksichtigung bei Victoria. Ein klärendes Gespräch mit Schönteich hat bislang nicht stattgefunden.

Doch auch ohne ihn lief es zuletzt gut beim Aufsteiger. Der letzte Gegner Pinneberg wurde beim 4:2 an die Wand gespielt. "Wir haben eine gute Phase", gibt Schönteich zu. Doch die Stimmungslage könnte sich schnell wieder ändern. Nämlich dann, wenn die Vier- und Marschländer in Curslack ähnlich baden gehen sollten wie in der Vorbereitung beim Kohbau-Cup - Endstand 0:5. "Hauptsache nicht wieder fünf Gegentore", unkt der 3. SCVM-Vorsitzende Karl Woller. Schließlich kamen hohe Niederlagen beim Nachbarn in den Träumen der Vereinsoberen nicht vor.