Börnsen. Seit sechs Jahren spielt André Brausendorf nun schon beim SV Börnsen. Nur Dennis Bahr und Cristiano da Costa sind länger am Hamfelderedder. In dieser Zeit hat sich der 28-Jährige zum unverzichtbaren Bestandteil der Innenverteidigung des Fußball-Landesligisten gemausert.

",Brause' war in der letzten Saison unser bester Mann", sagt Trainer Marcel Greve. Umso bemerkenswerter ist es, wenn dieser Baustein des Teams nach wenigen Trainingseinheiten seinen eigenen Status als gesetzter Stammspieler zugunsten eines 21-Jährigen Neulings, der aus der Kreisklasse (vom SCVM II) kam, selbst in Frage stellt. "Die Frage ist nicht, wer spielt neben Brausendorf, sondern wer spielt neben Schlufter", offenbarte "Brause" seinem Coach freimütig.

"Wir werden einige Überraschungen präsentieren", ist Greve überzeugt. Auch auf die zwei Neuzugänge aus der A-Jugend des JFV Hamburg-Oststeinbek, Ole Schüler und Hendrik Graff, hält der SVB-Trainer große Stücke. Unbekannte Spieler wie diese sind es, mit denen die Börnsener aufgrund ihrer begrenzten finanziellen Mittel Jahr für Jahr vorliebnehmen müssen. Große Sprünge sind da nicht drin. In der vergangenen Saison bangten die "Unabsteigbaren", wie sich das Team von der Dalbek selbst nennt, sogar bis zum Saisonende um den Klassenerhalt.

Greve, der am Hamfelderedder in seine fünfte Spielzeit geht, hat sich mit diesen Rahmenbedingungen arrangiert. "Das ist das Reizvolle an dieser Aufgabe. Manchmal müssen wir halt Plan C oder D in der Tasche haben", sagt der 37-jährige Übungsleiter. Dennoch möchte er sich mittelfristig mit dem SVB im oberen Tabellendrittel "festbeißen" (Greve). "Wir müssen wegkommen vom Image der ,Grauen Maus', weg von den ,Unabsteigbaren'", fordert er.

Ob diese Wandlung in einer stärkeren Staffel möglich ist, hängt auch viel davon ab, ob es gelingt den Abgang des großen Rückhaltes im Tor, Patrick Scheu (Karriereende), einigermaßen zu kompensieren. Daniel Morgenroth (20, TSV Neuland) ist talentiert, soll aber möglichst noch Konkurrenz erhalten. Mit Co-Trainer Sven Lütten (37) hat der Verein zumindest eine solide Alternative in der Hinterhand.

Auf Benjamin Bode trifft dies nicht zu. Der Stürmer fällt mit einem Schambeinbruch ein halbes Jahr aus. Auch Arne Bökeler (Bandscheibe) muss vorerst pausieren.