Geesthacht. Man muss kein Prophet sein, um dem 4. Hachede-Triathlon am Sonntag in Geesthacht ein Festival der Rekorde zu prophezeien. Die Bestzeiten der Athleten werden reihenweise purzeln, denn die Radstrecke ist dieses Jahr kürzer und leichter.

Auf Drängen der Polizei verzichtete Organisator Jens Naundorf mit seinem 50-köpfigen Helferteam vom VfL Börnsen auf den bisherigen Rundkurs über Grünhof, Krukow und Gülzow. Stattdessen wird auf der Elbuferstraße zwischen Geesthacht und dem Ortseingang Grünhof auf einer Fünf-Kilometer-Wendepunktstrecke hin- und hergeradelt. Das verkürzt die lange Strecke von 42 auf 40 Kilometer, die kurze gar von 24 auf 20 Kilometer. Außerdem gibt es keine Steigungen mehr. Der Vorteil für die Zuschauer: Sie sehen die Aktiven häufiger passieren.

Trotzdem dürfte der eine oder andere Starter traurig darüber sein, denn die alte Radstrecke machte sicher einen Teil des besonderen Charmes dieser Veranstaltung aus. So lobte der Vorjahressieger Nicholas Wiebe, ein Nationalmannschafts-Triathlet, nach seinem Triumph besonders die idyllische Streckenführung: "Es geht über viele kleine Wirtschaftswege. Man ist ständig gefordert. Dagegen war die Radstrecke beim Vierlanden-Triathlon am Deich etwas langweilig."

Doch angesichts des Feldes, das mit gut 250 Teilnehmern nur knapp ein Drittel so groß ist wie beim Vierlanden-Triathlon, erscheint der verringerte Aufwand angemessen. Zumal sich die Aktiven ansonsten nicht nur auf kompakte Wettkämpfe auf der Elbinsel freuen dürfen, sondern auch auf ein "blaues Wunder", das Naundorf ankündigt. Ein Versprechen, das durchaus wörtlich zu nehmen ist, soviel sei an dieser Stelle verraten.

Warum die Teilnehmerzahlen beim Hachede-Triathlon zwar jedes Jahr steigen, aber immer noch weit von der Kapazitätsgrenze von 500 Aktiven entfernt sind, dafür hat Naundorf keine Erklärung. "In Hamburg sind Veranstaltungen wie der Vierlanden- oder Stadtpark-Triathlon alles Selbstgänger, ein Stück außerhalb der Stadt wie in Norderstedt oder bei uns hingegen nicht", rätselt er.

Der erste Start am Mentzer Werftplatz erfolgt um 9 Uhr. Vom Breitensport-Rennen (500 Meter Schwimmen / 20 Kilometer Radfahren / 5 Kilometer Laufen) bis zur Olympischen Distanz (1500 / 40 / 10) variieren die Wettbewerbe. Eingebunden sind die Hamburger Betriebssport-Meisterschaften, die Hamburger Polizei-Meisterschaften sowie die Titelkämpfe der Schleswig-Holsteinischen Triathlon-Union. Wobei dieses Jahr weniger Anfänger und mehr Cracks am Start sind - trotz oder vielleicht gerade wegen der leichten Radstrecke.