Barsbüttel (hbo). Ali Haydar Altun machte aus Erleichterung über den Schlusspfiff einen kleinen Luftsprung.

Dann ballte der Fußballer des GSK Bergedorf die Faust. "Ja! Gegen 14 Mann", platzte es aus dem Verteidiger nach dem 3:3 im Bezirksligaspiel beim Barsbütteler SV heraus. Altuns Zorn richtete sich gegen das Schiedsrichtergespann um Lars Dethlefs (SV Rugenbergen). Das hatte den GSK nach Meinung der Gäste deutlich benachteiligt. Es folgten unschöne Szenen am Soltausredder. Die aufgebrachten Bergedorfer redeten sich in Rage, schimpften auf den längst in die Kabine geflohenen Spielleiter und lieferten sich Verbalscharmützel mit den BSV-Akteuren. Dass es nicht zu Handgreiflichkeiten kam, war wohl nur dem Einsatz einiger besonnener Funktionäre und Kicker zu verdanken.

Dabei hatte der GSK selbst einen bereits sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben. Nach einer phasenweise exzellenten Leistung im ersten Abschnitt und einer 3:1-Halbzeitführung investierte der Gast nach der Pause einfach nicht mehr genug, um den Erfolg in trockene Tücher zu bringen.

In den Anfangsminuten sahen sich der Bergedorfer stürmischen Barsbüttelern gegenüber und gerieten früh durch ein Abstaubertor von Fatih Koc in Rückstand (5.). Hätte Keeper Hüseyin Adatepe einen Freistoß von Benedict Kummerfeldt nicht im letzten Moment noch von der Linie gekratzt (12.), die Messe wäre vielleicht bereits gelesen gewesen.

Stattdessen folgte der große Auftritt von Ibrahim Kilic. Binnen 13 Minuten drehte der Mittelstürmer mit drei Treffern (21., 32., 34.) die Partie im Alleingang. Nach der Pause hätte Mohamed Al-Jilani per Kopf erhöhen können (57.), stattdessen traf Kilic im Gegenzug nach einer Kummerfeldt-Ecke zum 2:3 ins eigene Netz (58.). Nun verlor der GSK die Ordnung, zog sich immer weiter zurück. Dennoch wäre der entscheidende Treffer möglich gewesen. Zunächst scheiterte Kilic an BSV-Schlussmann Valtentin Mai (74.), wenig später wehrte ein Barsbütteler einen Schuss des Torjägers wohl mit der Hand auf der Linie ab (76.). Es gab aber keinen Elfmeter, dafür erregte GSK-Gemüter. "Über diesen Schiedsrichter muss ein Bericht geschrieben werden", forderte Durak. Machtlos musste der Coach mitansehen, wie Kummerfeldt nach einer Ecke zum 3:3 ausglich (86.) und Al-Jilani kurz vor dem Ende mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde (90.+2). "Wir haben immerhin unser Ziel erreicht und hier nicht verloren", resümierte Vorstandsmitglied Kamuran Pelek nüchtern.

GSK: Adatepe (4); Iddrisu (3), Altun (3), Koca (2-3); Celik (3), Kiraz (3), Trako (4-5) ab 46. Güler (3-4), Cakmak (2), Khastoo (2-3); Kilic (1), Al-Jilani (4-5).