Schwarzenbek. Christian Cebulla schaltete blitzschnell, nachdem sein Foulelfmeter an den linken Pfosten des Gehäuses des SC Schwarzenbek geklatscht war. Den Abpraller drückte der Mittelfeldspieler des SC Vier- und Marschlande in der Nachspielzeit der ersten Hälfte über die Torlinie und drehte jubelnd ab.

Doch Schiedsrichter Alexander Teuscher (SC Eilbek) zerstörte jäh die Freude über das vermeintliche 2:0. Der Treffer zählte nicht. Denn erst nachdem ein anderer Spieler den Ball berührt hat, darf ein Strafstoßschütze wieder in die Partie eingreifen. Somit blieb das Duell der Fußball-Landesliga weiter offen. Am Ende trotzten die Schwarzenbeker dank eines couragierten Auftritts nach dem Seitenwechsel dem Spitzenreiter ein verdientes Remis ab - Endstand 1:1.

Was die Schlüsselszene der Begegnung war, darüber herrschte bei den beiden Trainern, Robert Meyer (SCS) und Jan Schönteich (SCVM), hinterher Einigkeit. "Wenn wir mit 2:0 in die Pause gehen, gewinnen wir", war Schönteich überzeugt. Und Meyer ergänzte: "Wir waren in der 45. Minute eigentlich tot."

Sein Team hatte lediglich eine gute Chance durch Christoph Bolz (7.) besessen. Dann aber lenkte Cebulla eine Ecke von Sascha Kayser mit einer minimalen Berührung ins Tor (13.) und der SCS verlor völlig den Faden. Das mag auch daran gelegen haben, dass Tim Grundt - der Vertreter des beruflich verhinderten SCS-Stammkeepers Henning Bindzus hatte beim 0:1 sehr schlecht ausgesehen - überhaupt keine Sicherheit ausstrahlte. Beinah hätte Peter Marks die Verunsicherung des Youngsters zwischen den Pfosten ausgenutzt. Doch der Freistoß aus spitzem Winkel des SCVM-Routiniers sprang von der Lattenunterkante wieder ins Feld (16.). Bevor Cebulla den Elfmeter vergab (45.+2), musste SCS-Verteidiger André Basenau noch einen Ball von Marcel Ullrich von der Torlinie kratzen (43.).

Nach dem Wechsel standen die Schwarzenbeker, um mit Meyer zu sprechen, von den Toten auf. Fortan wirkte der ungeschlagene SCVM seltsam verunsichert. Zunächst aber ließ Hammel die Großchance zum Ausgleich ungenutzt. Er vergab erstmals seit der B-Jugend wieder einen Elfmeter (58.). Das verdiente 1:1 fiel erst 14 Minuten später, als Cebulla Kevin Koitka aus den Augen ließ und dieser per Kopf traf. In der Folge verpassten Hammel (76.) und Bolz (82.) sogar einen möglichen Sieg.

SCS: Grundt (4); Graf (3), Basenau (3-4), Andrade (3), Bannasch (4); Koitka (2-3), Ehmke (5) ab 76. Nasution (-), Schumacher (3), Gierke (3); Hammel (4), Bolz (4-5).

SCVM: Maack (2); Kayser (3-4), Erb (4), Benson (4), Oltmann (3); K. Herzberg (4) ab 82. Kosik (-), Marks (4), Atug (4-5) ab 62. Tangermann (-), Cebulla (3-4); Ullrich (4), von Hacht (4).