Bergedorf. In knapp drei Wochen startet in den Hamburger Amateurspielklassen der Ligabetrieb. Bis es soweit ist, werden die Spieler noch zahlreiche Laufeinheiten und Trainingsspiele absolvieren müssen, was bei Temperaturen wie zurzeit nicht immer ein Vergnügen ist.

Wer will schon freiwillig bei 35 Grad Celsius und mehr dem runden Leder hinterherjagen?

Nach dem Abstieg des VfL Lohbrügge sind mit dem SV Curslack-Neuengamme, dem Oststeinbeker SV und Bergedorf 85 noch drei Klubs aus unserem Verbreitungsgebiet in der Hamburger Oberliga, der höchsten Spielklasse der Hansestadt, vertreten. Wie schätzen diese Vereine ihre Chancen ein? Wer ist der Favorit auf den Meistertitel? Welcher Spieler wird in der neuen Spielzeit für Aufsehen auf dem Fußballplatz sorgen? Antworten geben die Trainer Torsten Henke (SVCN) und Manfred Nitschke (Bergedorf) sowie der Liga-Obmann des Oststeinbeker SV, Christian Gronauer.

Wer wird neuer Oberliga-Meister?

Henke: Victoria.

Gronauer: FC St. Pauli II.

Nitschke: Victoria oder Buchholz 08.

Auf welchem Platz steht Ihre Mannschaft am Ende der Saison?

Henke: Platz sechs bis neun.

Gronauer: Platz zehn bis 14.

Nitschke: Wir werden Fünfter.

Wo landen die beiden anderen Klubs aus dem Verbreitungsgebiet?

Henke: Bergedorf wird Fünfter, Oststeinbek Neunter oder Zehnter.

Gronauer: Curslack wird Sechster und Bergedorf Siebter.

Nitschke: Curslack wird Vierter, der OSV Sechster.

Welcher Spieler Ihres Teams sorgt in der neuen Saison für Aufsehen?

Henke: Sven Zöpfgen hat einen großen Schritt nach vorn gemacht, und ich traue ihm noch einen weiteren zu. Auch Patrik Papke hat noch Potenzial. Von unseren Neuzugängen könnte es Sven Möller schaffen.

Christian Gronauer: Alexander Pohlmann hat bisher einen ganz starken Eindruck hinterlassen. Er nutzt seine Chancen, vor dem Tor ist er eiskalt. Auch Lamin Jawla, der ebenfalls von den Jung-Elstern kommt, hat mich überzeugt. Und Marcus Rabenhorst ist eine Sensation in der Innenverteidigung.

Nitschke: Ich traue das am ehesten Yayar Kunath zu. Er bringt fußballerisch gute Voraussetzungen mit und will zeigen, dass er auch höherklassig spielen kann.

Wo liegen die Stärken, wo die Schwächen Ihrer Mannschaft?

Henke: Unsere Stärke ist der Zusammenhalt. Wir sind eine eingespielte Mannschaft. Im Vergleich zur Vorsaison gab es kaum personelle Veränderungen. Was ausbaufähig ist, ist unsere Chancenverwertung. Da haben wir noch Defizite. Vielleicht sind wir in der Defensive einen Tick zu unerfahren.

Gronauer: Unsere Stärke ist unsere mannschaftliche Geschlossenheit. Ich denke, in der Abwehr sind wir besser besetzt als in der vergangenen Spielzeit. Unser großes Manko ist der Platz zwischen den Pfosten. Mit Frederik Gößling haben wir den besten Keeper der Liga verloren. Freddi ist nicht zu ersetzen. Wir werden die jüngste Mannschaft der Liga haben. Ich bin gespannt darauf, wie sie sich schlagen wird.

Nitschke: Wir sind offensiv sehr stark besetzt. Mir stehen viele Alternativen zur Verfügung. Hinten müssen wir sehen, dass wir die Bude dicht machen. Wir müssen noch konsequenter in der Abwehr zu Werke gehen.