Wohltorf. Martin Kabke hatte es eilig. “Ich dachte, dass wir noch ein Spiel Pause haben“, meinte der Torwart der Hockey-Herren des TTK Sachsenwald. Doch von seinen Mannschaftskollegen fehlte jede Spur. Nach einem kurzen Blick auf den Turnierplan nahm Kabke die Beine in die Hand. Sein Team spielte bereits.

Auf dem Platz angekommen vernahm der Keeper, dass seine Kameraden gegen das Team Millennium bereits mit 0:2 zurücklagen. Kein Wunder, schließlich stand das TTK-Tor leer. Am Ende verloren die Tontauben mit 2:3. "Diesen Fauxpas nehme ich auf meine Kappe. Dafür gebe ich jetzt zwei Runden aus", sagte der reuige Kabke. Übel nahm es ihm aber niemand. Beim 18. internationalen Pfingstturnier des TTK war sowieso alles ein bisschen anders.

Zum Beispiel die Wahl der Schiedsrichter: Wer sich nicht schnell genug auf den Bauch legte, musste ein Duell pfeifen. In der Partie zwischen den TTK-Damen und den Ladies Surprise machte sich beim Unparteiischen von den Clubkindern Bremen schnell bemerkbar, dass neben dem Sport vor allem der Faktor Spaß im Vordergrund stand. Mit einem Bier bewaffnet beobachtete der Bremer entspannt die Partie. Kurz vor Schluss schlenderte er zum Seitenrand. "Sagt mal, wie steht es hier noch mal?" Seine Mannschaftskollegen halfen ihm - 1:1. Dass die Gastgeberinnen noch mit 2:1 gewannen, war fast unwichtig. " Ich freue mich nachher auf die Party", sagte TTK-Spielerin Natalie Kubatz kurz nach dem Abpfiff.

Die vielen Gäste, die in den Spielpausen die Sonne am kleinen Strand des Tonteichs oder im Biergarten genossen, fühlten sich pudelwohl. "Die ganze Atmosphäre ist wunderbar. Es ist schön, hier zu sein", sagte Rune Andersen vom dänischen Hockeyklub Marselisborg. Auf einer nahe gelegenen Wiese zeltete ein Teil der insgesamt 25 Mannschaften, die neben Dänemark aus Österreich und den Niederlanden kamen.

Der Ablauf des Fürst-Bismarck-Pokals hatte immer wieder überraschende Aktionen parat. Bei einem Unentschieden wurde am Sonnabend per Fischerstechen der Sieger ermittelt. Je zwei Spieler einer Mannschaft nahmen in einem Boot Platz und mussten mit dem Paddel versuchen, den Gegner ins Wasser zu stoßen. Wer zuerst im kühlen Nass landete, hatte verloren. Am Sonntag duellierten sich die Teams im Sumo-Ringen.

Bei den Männern gewann schließlich das Team Millennium aus Moorlautern, bei den Damen durfte sich der HC St. Pauli feiern lassen, der im Finale die Wild Pigeons des TTK mit 3:2 besiegte. "Als Gastgeber gewinnt man doch nicht", stellte Spielführerin Cathèrine Corterier klar.

Ergebnisse , Herren: 6. TTK I, 7. TTK II; Damen: 6. Täubchen (TTK II).