Bergedorf (ols). Gleich im ersten Spiel seiner E-Jugendlichen bei der 26. Auflage des Nikolausturnieres vom SV Nettelnburg/Allermöhe gegen den SV Rönneburg brach aus SVNA-Trainer Rolf Ansorge der Ehrgeiz heraus.

Nachdem einer seiner Schützlinge einen folgenschweren Fehler begangen hatte, der mit dem 0:1 bestraft worden war, winkte Ansorge den sichtlich enttäuschten Nachwuchskicker sofort zu sich heran, um ihn auf der Bank schmoren zu lassen. Ganz ohne Emotionen ging es also nicht. Dabei hatte Ansorge im Vorfeld des Turniers noch betont, dass der Spaß der gut 900 Jugendfußballer im Vordergrund stehe. "Deshalb haben wir bei der E-Jugend zum Beispiel gleich zwei Mannschaften ins Rennen geschickt. Dann kann jeder spielen", erklärte der langjährige Vize-Präsident von Vorwärts-Wacker Billstedt.

Für das schon traditionelle vorweihnachtliche Hallenturnier hatte der SVNA um Cheforganisator Bernd Tagge wieder ein strammes Programm zu bewältigen. Gleich vier Bergedorfer Hallen waren nötig, um den vielen jungen Fußballern von der C- bis zur G- Jugend, die aus ganz Hamburg angereist waren, die nötigen Spielflächen zu bieten.

Doch die Routine macht's. Tagge selbst verliert lieber Worte über den Stellenwert des Turniers. "Wir wollen die Kinder beschäftigten. Für viele würde der Ball jetzt schon ruhen", erklärte Tagge angesichts der begonnenen Winterpause. Ein zweiter positiver Aspekt: Sämtliche Erlöse wandern in die Kassen der Jugendfußballabteilung des SVNA. "Bei uns kommen viele Kinder aus einem sozial schwachen Umfeld. Die können sich nicht jedes Jahr neue Fußballschuhe leisten", gab Tagge zu verstehen. Auch die Beitragssätze verringern sich durch die Einnahmen aus dem Nikolausturnier.

Trotzdem sparte der SVNA weder Kosten noch Mühen. Neben einem Schokoladen-Nikolaus gab es für jeden Teilnehmer eine Urkunde plus Medaille, ab der E-Jugend statt des Halsschmucks einen Pokal pro Team. Aus einem einfachen Grund, wie Ricardo Kühne vom SVNA (10) erläutert. "Medaillen hängt man sich doch gar nicht hin. Pokale machen mehr her." Tagge ergänzt. "Ab einem gewissen Alter haben sie genug davon." Ob Medaille oder Pokal, die Kicker waren rundum zufrieden. "Die vielen Zuschauer sind toll. Mir gefällt es hier richtig gut", gab Lohbrügges Philipp Braun (10) zu verstehen.