Bergedorf. Das Thema “Aufstieg“ hatten die B-Junioren des JFV Jung-Elstern längst abgehakt. Dem FC St. Pauli II war die Meisterschaft in der Regionalliga nicht mehr zu nehmen.

Die Bundesliga-Elf hatte drei Spiele vor dem Ende fünf Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. Nur im Falle eines Abstiegs der "Ersten", dann dürfte St. Pauli II selbst nicht aufsteigen, hätte der der JFV noch den Gang in die Regionalliga antreten können. Die Kiezkicker aber zeigten Nerven und verloren die letzten drei Saisonspiele - zum Abschluss mit 0:1 gegen den längst als Absteiger feststehenden Lokalrivalen SC Concordia. "Ich hatte nicht mehr damit gerechnet", gibt JFV-Trainer Robert Meyer zu. Sein Team hat dem JFV damit das Startrecht für die B-Junioren-Regionalliga erspielt.

"Für den Verein ist das eine tolle Sache", weiß Meyer, doch weder er selbst noch seine Spieler haben sportlich etwas davon. Während sein Team komplett in den A-Junioren-Bereich aufrückt, übernimmt der 40-Jährige zur neuen Saison die 1. Herren des SC Schwarzenbek in der Landesliga.

An Motivation mangelte es den Meyer-Schützlingen aber nicht. Gegen den schon seit Wochen feststehenden Staffelmeister St. Pauli II siegten die Jung-Elstern am letzten Spieltag mit 4:2. Für die Tore sorgten Luciano Dias (37.), Kevin Koitka (55.), Vitalis Wilhelm (62.) und Felix Rehr (68.).

Der Stamm des Teams rückt nun in den Kader der A-Junioren von Trainer Gerd Dreller auf, die in der Regionalliga in Vierter wurden. Bei den ältesten Jung-Elstern machte derweil ein Gerücht die Runde, demnach der VfB Oldenburg aus finanziellen Gründen nicht in der Relegation um den Aufstieg in die Bundesliga starten würde. In diesem Fall wären die Jung-Elstern nachgerückt. VfB-Trainer Christian Neidhart lehnte bereits das neue Vertragsangebot der Oldenburger ab. "Das hat aber nichts mit unseren Bundesliga-Aussichten zu tun. Wenn wir es sportlich schaffen, steigen wir auf", stellte Timo Ehle, Sportlicher Leiter des VfB-Jugendleistungszentrum, klar. "Ich finde es sowieso besser, wenn die Teams die Relegation spielen, die sich das auf dem Platz verdient haben", sah es Dreller sportlich.

Meyers Gedanken waren im Moment des Triumphs derweil zuallererst bei den Verlierern. "Für St. Pauli tut mir das Ganze sehr leid. Vor allem für den Coach Patrik Williams, mit dem ich in den 90ern selbst bei den Amateuren von St. Pauli gespielt habe."