Geesthacht. Die letzten Nachtschwärmer verließen gerade die Elbhalbinsel in Geesthacht, als gegen 5 Uhr am Sonntagmorgen die Kolonne mit den fleißigen Helfern des VfL Börnsen auf dem Menzer-Werft-Platz eintraf, um das Areal für den 2. Hachede-Triathlon vorzubereiten.

Eine Streckenmarkierung hier, ein Absperrband da, Zeitnahmeplätze und Verpflegungsstände - der 50 Mann starke Tross muss in etwa gerade fertig gewesen sein, da drehte sich Björn Eggers noch einmal genüsslich in seinem Bett um und beschloss 90 Minuten vor dem Start der Jedermänner nicht anzutreten. "Ich hatte nur unter der Dusche Schwimmen trainiert", entschuldigte er sich.

Somit stürzten sich um 9 Uhr nur sechs Rugby-Spieler der VfL Geesthacht Harlekins ins 15,5 Grad kalte Wasser des Hafenbeckens. Für das Sextett waren es wie für die rund 180 anderen Teilnehmer die ersten 600 Meter des Dreikampfs bestehend aus Schwimmen, Radfahren (24,5 Kilometer) und Laufen (5000 Meter). Zusammen mit den Startern auf der olympischen Distanz (1,5/42,2/10 km) waren über 300 Triathleten in der Elbestadt dabei.

Mit der sogenannten "vierten Disziplin", den Wechseln, hatte Harlekin Nils Gayer die größten Schwierigkeiten. Beim Umstieg aufs Rad vergaß er - sehr zur Belustigung seiner "Fans" - seine Sporthose und machte sich nur mit einer Unterhose bekleidet auf Weg über Tesperhude, Krukow, Gülzow und zurück. "Ich hätte noch mal meine Schuhe ausziehen müssen", sagte er hinter. "Das war mir zu umständlich." Zeit sparte Gayer so obendrein. Er belegte in 1:07,28 Stunden letztlich den siebten Platz.

Schneller waren unter anderem der Sieger Henno Garbers (Team Lüneburg, 1:01,42 Std.), Frieder Nölting (TSG Bergedorf, 1:06:41 Std.) und Vincent Krahn (Tri-Bandits, 1:06,42 Std.). Zu diesem Zeitpunkt trat Berit Kastner von den Harlekins noch in die Pedale. "Mir sind auf dem Fahrrad die Füße eingeschlafen", sagte die Grünhoferin. Als sie sich dort den Steinberg hinauf kämpfte, machten ihr die Anfeuerungen ihrer Bekannten Ulla und Dieter Baumbach, die von ihrem Garten aus das Spektakel verfolgten, wieder Beine. "Das Radfahren war insgesamt gut", resümierte Kastner. "Am Ende habe ich sogar eine überholt." Nach 1:48,38 Stunden kam sie als 129. von 131 ins Ziel Gekommenen in die Wertung.

Nur unwesentlich länger brauchte der Sieger auf der olympischen Distanz. Johannes Müller durfte nach 2:01,18 Stunden an den Verpflegungsstand im Zielbereich. Der Athlet des Polizei SV Eutin war mit stolzen 57 Sachen den Steinberg hinuntergebrettert. "Das ist eine schöne Strecke hier. Nur das Gegenwind-Stück vor Gülzow ist hart für den Kopf."

Für selbigen hatte sich übrigens Start-Schwänzer Eggers noch am Vortag einen Helm besorgt und dann doch gekniffen. Aber Rugby-Kollege Henning Preiß versprach: "Nächstes Jahr sind wir wieder dabei. Björn auch."