Billstedt (neu). Schon vor dem Anpfiff des zweiten Relegationsspiels zur Fußball-Landesliga gegen den Eimsbütteler TV II war Jan Philip Polevsky vom SC Vier- und Marschlande bedient.

Auf dem Weg von der Arbeit nach Billstedt, wo die Partie auf neutralem Grund angesetzt war, wurde der 26-Jährige in einen Autounfall verwickelt. Und wäre das nicht bereits schlimm genug, bestand seine erste Handlung als Torhüter des SCVM darin, den Ball aus dem Netz zu holen. Chancenlos musste Polevsky mitansehen, wie Luigi Amaru freistehend aus sieben Metern eingeköpft hatte (5.). Zwei Minuten vor der Pause verhinderte der Keeper aber den K.o. für sein Team. Polevsky parierte einen Foulelfmeter gegen Simon Mensah und konnte sich auch nach 90 Minuten freuen. Die Partie endete 1:1, und der SCVM hat somit - SC Sperber und Niendorfer TSV II trennten sich ebenfalls 1:1 - gute Chancen auf den Aufstieg. Im letzten Spiel tritt der SCVM heute bei Sperber an (19 Uhr, Heubergredder).

Dabei schien dem Team der 6:1-Sieg im ersten Relegationsspiel gegen Niendorf nicht gut bekommen zu sein. Auch nach dem frühen Rückstand agierte es lethargisch. "Wir hätten zur Halbzeit höher führen müssen", stellte ETV-Trainer Dennis Mitteregger fest. "Die Hoffnung lebt noch", sagte indes SCVM-Obmann Karl-Heinz Seidenstücker in der Pause.

Es waren noch keine drei Minuten in Hälfte zwei gespielt, da schob Marcel Ullrich den Ball zum 1:1 ein. Jan Oltmann vergab die Chance zur Führung (53.). Anstatt jedoch weiter auf das 2:1 zu drängen, war der SCVM offensichtlich mit dem Remis zufrieden. Serdar Bahtiyar hätte dies beinah bestraft, traf den Ball vier Meter vor dem Tor aber nicht richtig (74.).

Danach wurde es bunt. Schiedsrichter Mike Schnitger (SC Concordia), der mit kleinlichen Entscheidungen fast jeden Spielfluss unterband, schickte erst Mensah mit Gelb-Rot (85.) und anschließend Alexander Erb vom SCVM nach einem groben Foulspiel mit Rot (86.) vom Platz. Matthäus Kosik hätte die Vier- und Marschländer in der Nachspielzeit beinah noch zum Sieg geschossen, verfehlte das Tor aber knapp.

"Wir können mit dem Remis leben", sagte SCVM-Interimstrainer Sven Lütten. Derweil beeilte sich Polevsky, die Anlage zu verlassen. Aber nicht, um sich um das kaputte Auto zu kümmern, sondern um in den Sommerurlaub zu starten.

SCVM: Polevsky; Rüdian, Erb, Oltmann; Kosik, K. Herzberg, Marks, Mydlach (84. D. Herzberg); Smolinski (75. Fritsch), Ullrich (84. Oehlenschläger), Wiegratz.