Ralph Jester beendete mit einem Spiel gegen die HSV-Altliga seine Fußball-Karriere.

Zuletzt war er spielender Trainer bei der "Zweiten" der TuS. Nach der gerade abgelaufenen Saison hängt Jester seine Schuhe endgültig an den Nagel, legt auch sein Amt als Coach nieder. Beim zu seinen Ehren ausgetragenen Abschiedsspiel gegen die Altliga des Hamburger SV dröhnt passender Weise Mitte der zweiten Hälfte "Fußball ist unser Leben aus" aus den Boxen am Wendelweg. Doch selbst wenn ein Kicker wie "Ralle" abtritt, bedeutet das nicht das Ende. "Ich begreife wohl erst in einer halben Stunde, dass es jetzt vorbei ist", sagte Jester nach dem 5:3-Sieg des HSV. "Aber es war mal Zeit, dass meine Frau und zwei Kinder in den Vordergrund rücken."

Während der Partie nahm sich Jester derweil immer wieder auf dem Feld schöpferische Pausen, um von seiner Karriere, die es in sich hatte, vernünftig Abschied nehmen zu können. Mit der U-17-Nationalmannschaft spielte der Öjendorfer dreimal vor 80 000 Zuschauern bei der Weltmeisterschaft in China. Erst im Finale unterlagen die Deutschen Nigeria mit 0:2. Auch zu einem Bundesliga-Einsatz für den HSV kam er. Die längste Zeit verbrachte er aber bei der TuS in Dassendorf. "Klar, dass nun Wehmut aufkommt", gestand der Gefeierte.

Die Begegnung wurde im Rahmen des Dassendorfer Pfingstturniers ausgetragen. So kam es, dass gut 400 Zuschauer der Partie den perfekten Rahmen gaben. Der HSV legte los wie die Feuerwehr. Bernd Bressem legte für Ingo Dammann auf, der zum 0:1 traf (5.). Jester spielte zunächst als einzige Sturmspitze der TuS, wurde aber nicht in Szene gesetzt. Als Ali Reis auf Vorlagen von Christopher Jander (33.) und Thomas Drews (34.) die Hausherren in Führung schoss, war Jester nicht zu sehen.

Nach dem Seitenwechsel - Jester gab nun den HSV-Abwehrchef - konnte Lothar Dittmer erst egalisieren (39.), dann stellte Philipp Plog den alten Abstand wieder her (45.). Jester avancierte in der Folge zum Doppelsieger. Nach dem "Sieg" in Halbzeit eins sorgten Marco Riegel (59., 68.) und Jan Hildebrandt (64.) für den Erfolg der "Rothosen" - Jester hatte nur das HSV-Trikot übergezogen, trug aber noch die blaue TuS-Hose.

Die Krönung an diesem Tag blieb ihm aber verwehrt. In der Schlussminute wollten die alten Weggefährten Jester noch ein Tor schenken. Doch TuS-Torhüter Jan Hendrik Stahmer war nahezu gezwungen, den unplatzierten Schuss zu parieren.

TuS: Gembries, Stahmer (Torhüter), Lippmann, Knobloch, Haase, Pommer, Oehlke, Jander, Drews, Reis, Kaya, Jester (1. Halbzeit), Koops, Preston, Plog, Hübscher, Abels.

HSV: Bahr, Müller (Torhüter), Hidien, Djordjevic, Vogel, Geier-Frederico, Jester (2. Halbzeit) Dammann, Nogly, Dittmer, Bressem, Hammer, Rabe, Schäfer, Riegel, Held, Hildebrandt, Fock.