Fünfhausen. Nach seinem Treffer zum 5:1 im ersten Spiel der Aufstiegsrunde zur Fußball-Landesliga gegen den Niendorfer TSV II lief Kevin Herzberg vom SC Vier- und Marschlande einmal quer über den Platz.

Sein Ziel war der nach der letzten Saisonpartie nach Querelen mit dem Vorstand entlassene Trainer Christian Zieglowski. An der Seitenlinie angekommen fielen sich nicht nur "Ziege" und "Herzi" - so lauten ihre Spitznamen - in die Arme, das ganze Team jubelte im Pulk. "Ich wollte unsere Sympathien für Christian ausdrücken", erklärte Herzberg. Nach dem Abpfiff, der SCVM schlug harmlose Niendorfer letztlich mit 6:1, forderte die Mannschaft ihren Ex-Coach auf, in die Mitte zu kommen, als sie im Anstoßkreis den Sieg feierte. "Christian ist nicht mehr dabei, aber auch nicht weg", sagte Interimscoach Sven Lütten treffend.

Nach dem Trubel äußerlich unbeeindruckt traten die Vier- und Marschländer derweil auf dem Platz auf. Bereits nach elf Minuten führten die Hausherren 3:1. Dabei nutzten sie eiskalt jede Unsicherheit in der schwachen Niendorfer Defensive aus. Zweimal Marcel Ullrich bei seinem Comeback nach zweimonatiger Verletzungspause (3., 7.) sowie Herzberg mit einem abgefälschten Distanzschuss (11.) waren die Torschützen für die Hausherren. Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Sören Beeck (5.) stellte sich schnell als Schönheitsfehler heraus, weil die Gäste hinten desolat, vorne hilflos und in der Mitte viel zu zögerlich spielten. Kurzum: Ihr Auftritt war einer Partie, in der es um einen möglichen Aufstieg geht, unwürdig.

Der SCVM konnte nach der turbulenten Anfangsphase Kräfte sparen für die nächste Partie am Sonnabend (15 Uhr, Öjendorfer Weg) gegen den Eimsbütteler TV II, der in der anderen Partie der Aufstiegsrunde gegen den SC Sperber 2:2 spielte. Die einzige weitere nennenswerte Aktion der ersten Hälfte war ein 40-Meter-Schuss von SCVM-Kapitän Peter Marks, den der zu weit vor seinem Gehäuse stehende NTSV-Torhüter Dennis Denecken gerade noch zur Ecke klären konnte (44.).

Nach dem Seitenwechsel verhinderte Vier- und Marschlandes Keeper Jan-Philip Polevsky mit einer guten Parade gegen Niendorfs Top-Torjäger Philipp Koberger (28 Saisontreffer), dass noch einmal Spannung aufkam (56.). Danach besserten Marcel Smolinski (62., 76.) und Herzberg (69.) das Torkonto des SCVM auf - für die weiteren Partien vielleicht nicht ganz unwichtig.

SCVM: Polevsky; Rüdian, Füllenbach, Oltmann; Mydlach (79. D. Herzberg), K. Herzberg, Kosik, Smolinski (82. Witthöft), Marks; Wiegratz, Ullrich (75. Jacobsen).