Fünfhausen. Im Abschlusstraining vor der ersten Aufstiegsrundenpartie zur Landesliga gegen den Niendorfer TSV II (heute, 19.30 Uhr, Durchdeich) ließen sich die Fußballer des SC Vier- und Marschlande den Trubel der vergangenen Tage nicht anmerken.

Doch abseits des Platzes schlägt die überraschende Trennung von Trainer Christian Zieglowski nach dem letzten Punktspiel (wir berichteten) weiter hohe Wellen. "Es geht drunter und drüber", sagt Routinier Marco Mydlach. "Die nächste Saison ist in den Hintergrund gerückt. Wir wollen jetzt für ,Ziege' Gas geben."

Rückblick: Nach der errungenen Bezirksliga-Vizemeisterschaft des SCVM war eine hitzige Diskussion zwischen dem Vorstand und Neu-Trainer Jan Schönteich (übernimmt ab der kommenden Saison) auf der einen Seite und dem Team und Zieglowski auf der anderen ausgebrochen. Streitpunkt war die geplante Mannschaftsausfahrt, die während der Aufstiegsspiele stattfinden sollte. Zieglowski musste gehen, Schönteich sollte und wollte früher übernehmen. Dies lehnten die Spieler ab und sprachen sich stattdessen für den bisherigen Co-Trainer Sven Lütten aus.

Zurückgeblieben ist viel verbrannte Erde. Das Tischtuch zwischen Teilen des Teams und Schönteich scheint schon vor seinem Amtsantritt zerschnitten. Kapitän Peter Marks zog seine Zusage für die kommende Saison bereits zurück. Auch andere Spieler schauen sich nach neuen Vereinen um. Mydlach spricht von einem "Eigentor der Offiziellen". Lütten sagt, "der Verein muss selbst wissen, ob man eine erfolgreiche Mannschaft so auseinanderreißen lassen möchte".

Liga-Obmann Karl-Heinz Seidenstücker ist indes bemüht, die Wogen zu glätten. "Leistungsträger wie Matthäus Kosik, Marcel Ullrich, Nils Füllenbach, Marc Wiens und Alexander Erb haben bei uns zugesagt. Auch die Herzberg-Zwillinge wollen wir unbedingt halten", sagt der 68-Jährige, den der Trubel gesundheitlich stark mitgenommen hat. "Ich habe viel Arbeit in die Mannschaft gesteckt und hoffe wirklich, dass sie aufsteigt. Aber ,Spielchen' wie mit der Ausfahrt mache ich nicht mit", betont er.

Vor der Niendorf-Partie hat Interimscoach Lütten im Team derweil eine "Jetzt-erst-recht-Stimmung" ausgemacht. Dabei hat der SCVM den Aufstieg nicht einmal selbst in der Hand. Nur wenn ein Hamburger Team in der kommenden Serie in der Regionalliga spielt, steigt der Sieger der Relegationsgruppe auf.