Bergedorf. Zum Abschluss drehten die Fußballer des SC Concordia eine Ehrenrunde. Mit stehenden Ovationen und bengalischem Feuer, das die baufällige Anlage im Marienthal am späten Freitagabend in ein leuchtendes Rot tauchte, verabschiedeten die SCC-Fans unter den 555 Zuschauern ihre Mannschaft.

Es war der letzte Auftritt des Oberligisten auf dem 1924 gebauten Sportplatz. In der kommenden Saison spielt "Cordi" aus Kostengründen im Sportpark Hinschenfelde. In vielerlei Hinsicht stand die Partie zwischen Concordia und Bergedorf 85, die mit einem 3:1-Sieg der Gastgeber endete, im Zeichen des Abschieds.

Während bei den Gastgebern Wehmut und Traurigkeit die Gefühlslage bestimmten, herrschte bei den "Elstern" Enttäuschung vor. "Wir haben bisher eine geile Saison gespielt und machen sie uns jetzt am Ende kaputt", sagte Mittelfeldspieler Oliver Ioannou, der "85" verlässt und nach eigenen Angaben "zu 99 Prozent" zu Hannover 96 wechselt.

Nach dem Abschied von der Regionalliga unter der Woche hat "85" durch die Niederlage auch Abschied von der Meisterschaft genommen. Durch einen 4:3-Sieg bei Halstenbek/Rellingen steht der SC Victoria zum dritten Mal in Folge als Titelträger fest. Sogar der zweite Tabellenplatz ist jetzt in Gefahr. Denn wenn Meiendorf am Freitag an den Sander Tannen gewinnt, zieht der MSV an den "Elstern" vorbei. "Wir brauchen noch einen Sieg, damit die Saison in guter Erinnerung bleibt", erkannte Bergedorfs Trainer Manfred Nitschke.

Zum Spiel. Concordia begann stark, ging durch Kai Uwe Steinhöfel verdient in Führung (29.). Nach einem Freistoß von Tibor Nadj zwang Jan Landau mit einem Kopfball "Cordis" Keeper Sebastian Voß zu einer Glanztat. Doch im zweiten Anlauf bugsierte Landau den Ball über die Linie (52.). Aber nach einem überlegten Schuss ins lange Eck von Berkan Algan gingen die Marienthaler vier Minuten später erneut in Führung.

Die größte Chance zum Ausgleich hatte Matthias Reincke auf dem Fuß. Einen Freistoß zirkelte der Kapitän aufs kurze Eck. Der Ball knallte an den linken Innenpfosten, sprang von da an den anderen Innenpfosten und von dort zurück ins Feld (72.). Mit einem Kopfball machte der eingewechselte Steffen Harms schließlich alles klar (83.).

Auf der Pressekonferenz sprach Nitschke davon, dass er ein schönes Fußballspiel gesehen habe - bis auf das Ergebnis. Anschließend bedankte er sich bei seinem scheidenden Co-Trainer Jörg Witzke für die gute Zusammenarbeit. "Da war eine absolut geile Sache mit Jörg", resümierte Nitschke. Es war eben ein Abend des Abschieds.

Werth (4); Papke (4-5) ab 78. Kunkel (-), Savelsberg (4-5), Sobczyk (4), Pettersson (4); Ioannou (3-4); Aykurt (4-5) ab 69. de la Cuesta (-), Nadj (3-4), Toksöz (3-4); Reincke (2-3), Landau (3-4) ab 86. Kalma (-).