Bergedorf. Als sich vor Sandra und Svenja Trepte die Schiebetür am Flughafen Fuhlsbüttel öffnete, wurden die beiden Rhönradturnerinnen der TSG Bergedorf bereits von einem rund 30-köpfigen Begrüßungskomitee bestehend aus Freunden und Vereinskameradinnen erwartet.

"Ihr seid Weltklasse!", stand treffend auf einem großen Plakat. Bei den Weltmeisterschaften in Baar (Schweiz) heimste das Schwesternpaar zusammen vier Medaillen ein.

Nach Svenja Treptes Goldmedaille im Mehrkampf der Erwachsenen (wir berichteten), hatte die 20-jährige Hamfelderin ihre jüngere Schwester Sandra (18) vor dem Mehrkampf-Wettbewerb bei den Juniorinnen mit den Worten "Jetzt zieh' mal nach" gekitzelt.

Am Ende musste sich Sandra Trepte nach den Disziplinen Sprung, Spirale und Gerade nur ihrer überragenden Landsfrau Mareike Jochem (26,20 Punkte) beugen und holte mit 25,35 Punkten die Silbermedaille vor Theresa Münker (ebenfalls Deutschland). "Ich kann es gar nicht richtig glauben", strahlte die TSG-Turnerin übers ganze Gesicht.

Wie es ist, bei einer Siegerehrung ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, diese Erfahrung durfte die 18-Jährige auch noch machen: Als Erste der Spirale-Einzelwertung wurde die Nationalhymne nur für sie gespielt. "Peinlich war nur, dass mir der Text nicht eingefallen ist", sagte Trepte, die die Mehrkampf-Medaille als "eindeutig höherwertig" bezeichnet. Auch Schwester Svenja holte bei den Erwachsenen ebenfalls noch einmal Edelmetall. Im Sprung gab's Bronze.

"Das ist alles Wahnsinn", freute sich Svenja Trepte, die das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht bekam. Und als die beiden so nett am Flughafen in Empfang genommen wurden, übermannte das Schwesternpaar schon wieder die Rührung - wie in der Schweiz. "Das war total lieb. Wir mussten beide wieder weinen", verriet Svenja Trepte und ging nach einer langen Party-Nacht erst einmal ins Bett.