Börnsen (vg). Es gibt Tage, da klappt einfach alles. Eigentlich war Adrian Blaut beim Konter der TuS Dassendorf der Torauslinie schon viel zu nahe gekommen. In höchster Geschwindigkeit rannte er der Deckung des SV Börnsen auf der linken Seite auf und davon. Der Winkel zum Tor wurde spitz und immer spitzer.

Doch Blaut störte das gar nicht. Statt abzustoppen, hämmerte er die Kugel aus vollem Lauf in die Maschen. Was für ein Tor! Wie einst Lothar Emmerich! Keine Frage, der Treffer zum 3:1 war der Schönste des Abends. Am Ende siegte die TuS sogar mit 5:1.

Schon wieder 5:1 also. Genauso wie vor neun Jahren im Finale des Fußball-Oddset-Pokals, für das die Börnsener beim Revival-Match eigentlich Revanche nehmen wollten. "Dieses Mal haben wir ja nur 70 Minuten gespielt", frotzelte TuS-Obmann Michael Funk, "das nächste Mal reichen dann vielleicht 50 zum 5:1."

Bereits nach 29 Sekunden hatte Florian Müller mit einem satten Vollspann-Schuss für die Dassendorfer Führung gesorgt. Doch Börnsen antwortet prompt: Christoph Schulz köpfte den Ausgleich (11.). Danach ging es munter rauf und runter. "Ich hätte nie gedacht, dass Altherren-Fußball so schnell und gut sein könnte", lobte Funk. Vor allem die TuS imponierte, angetrieben von einem gertenschlanken - wie macht er das bloß? - Robert Matiebel. Andreas Hammer brachte die Gäste mit dem 2:1 dann auf die Siegerstraße (16.), Blaut (50., 67.) und noch einmal Müller (63.) schraubten das Ergebnis in die Höhe.

Der SVB also in die Schranken verwiesen? Die Überlegenheit des Nachbarn auf ewig festgeschrieben? Ansichtssache! "Unsere Spezialität ist die dritte Halbzeit", betonte Gürcan Gümüsdere, "die haben wir noch immer gewonnen."

SV Börnsen: Sven Eggers; Jörn Lange, Maik Fischer, Christian Leverenz, Mirko Petersen, Lars Spannaus, Heiko Peitzner, Gürcan Gümüsdere, Jörg Witzke, Michael Wille, Torben Meier, Henning Schlottmann, Christoph Schulz, Sven Pinz, Sascha Frenzel, Christoph Schulz, Klaus Muruszach.

TuS Dassendorf: Klaus Kühn, Olaf Gössel; Sven Schneppel, Olaf Poschmann, Thomas Hoffmann, Robert Matiebel, Andreas Hammer, Christian Schmidt, Jan Schönteich, Heino Karge, Florian Simon, Ralph Jester, Adrian Blaut, Arne Gronau, Marcus Will.