Neuallermöhe (ols). Wie kleine Prinzessinnen tanzen sie über die Matte. Mit Keule, Seil, Ball Reifen oder ganz ohne Gerät legen die Turnerinnen der Rhythmischen Sportgymnastik eine beeindruckende Kür nach der anderen hin.

Klassisch oder poppig untermalt dröhnen Melodien wie Beethovens "Für Elise" oder Adriano Celentanos "Azzuro" durch die Sporthalle der Gesamtschule Margit-Zinke-Straße in Neuallermöhe. Jede Vorstellung ist bis ins Detail einstudiert. Anspannung weicht Freude über eine gelungene Leistung oder Tränen ob einer großen Enttäuschung. Geballte Emotionen präsentierte der Nordlichter Pokal, ein nationales Länderturnier, dessen Geschichte bis ins Jahr 1988 zurückgeht.

"Bremen, Hamburg und Berlin haben dieses Turnier ins Leben gerufen. Es erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Als Vorbereitung beispielsweise für die deutschen Meisterschaften hat es mittlerweile einen hohen Stellenwert", sagte Margit Rüggeberg, Landesfachwartin des Hamburger Turnverbandes.

Zehn Kampfrichter nahmen die 75- bis 90-sekündigen Vorführungen der besten Gymnastinnen zwischen acht und 15 Jahren der Verbände Hamburg, Niedersachsen, Berlin, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen kritisch unter die Lupe. Die jungen Sportlerinnen müssen ihr Können in zwei Durchgängen unter Beweis stellen.

Während die mitgereisten Eltern zu den stimmungsvollen Liedern freudig in die Hände klatschen und den Mädchen bei gelungenen Küren zur Belohnung kleine Stofftiere zuwerfen, halten sich die Trainer im Hintergrund. So auch Olga Golecko, Übungsleiterin des Verbandes Turnen und Freizeit Hamburg sowie der Abteilung Rhythmische Sportgymnastik des SV Nettelnburg/ Allermöhe. Doch ihre sechs Turnerinnen, die allesamt auch zum SVNA gehören, zeigen starke Auftritte. Am Ende stehen mit einem ersten und einem zweiten Rang sowie drei dritten Plätzen fünf Medaillen auf der Habenseite des Hamburger Verbandes.

"Ich bin sehr zufrieden und stolz auf meine Mädchen", jubelte Golecko. Vor allem Marie Janzen hatte Grund zur Freude. In der Kinderleistungsklasse neun Jahre turnte sie sich in ihren zwei Durchgängen, zunächst ohne Handgerät, dann mit dem Reifen, auf Platz eins. Anastasia Kiefer, die im nächsten Jahr zum ersten Mal bei den deutschen Meisterschaften antreten wird, errang in der Kinderleistungsklasse zehn Jahre nach Vorstellungen mit Reifen und Keule Rang zwei. Ab dem Alter von zehn Jahren darf um den nationalen Titel geturnt werden. In diesem Jahr wird in der Junioren-Leistungsklasse SVNA-Gymnastin Nicole Müller (14) dabei sein, die sich der Herausforderung am 1. Juni in Frankfurt/Main stellt. Insgesamt bescheinigt Golecko allen ihren Turnerinnen Potenzial für die Teilnahme an der nationalen Endrunde. "Sie sind stark genug. Dieses Ziel ist realistisch", erklärte die Trainerin.

Ergebnisse des SVNA: Kinderleistungsklasse 8: 3. Jennifer Dell (ohne Handgerät/Seil); 8. Jana Langolf (ohne/Reifen); Kinderleistungsklasse 9: 1. Marie Janzen (ohne/Reifen), 3. Anastasia Samkovez (ohne/Reifen); Kinderleistungsklasse 10: 2. Anastasia Kiefer (Reifen/Keule); Juniorenleistungsklasse 13 bis 15: 3. Nicole Müller (Ball/Keule).