Bergedorf/Curslack. Vor knapp zwei Jahren standen zwei hoffnungsvolle Nachwuchs-Fußballer aus dem Heimatgebiet vor der Frage, was der richtige nächste Schritt in ihrer Karriere sei. Beide waren mit dem SC Vier- und Marschlande in die A-Junioren-Bundesliga aufgestiegen.

Der eine, Julian Sander, schloss sich dem Verbandsligisten und Lokalrivalen SV Curslack-Neuengamme an, der andere, Patrik Papke, wechselte sogar in die Oberliga zu Bergedorf 85.

Bei Sander war schon früh zu erkennen, dass er für sich eine gute Entscheidung getroffen hatte. Schon in seinem ersten Jahr bei den Vierländern bekam er trotz so dominanter Nebenspieler wie Florian Menger oder Marco Theetz viele Einsatzzeiten im SVCN-Mittelfeld. In der laufenden Spielzeit ist der 20-Jährige kaum noch aus der Mannschaft wegzudenken. Er hat sich längst etabliert.

Davon konnte Patrik Papke bei den "Elstern" von Beginn an nur träumen. Dass für den gelernten Spielmacher im offensiven Mittelfeld der Bergedorfer neben dem erfahrenen Routinier Tibor Nadj kein Platz sein würde, wurde gleich im ersten Pflichtspiel deutlich, als der damalige Trainer Rüdiger Schwarz Papke auf die Außenbahn beorderte. Dort sollte er sich in schöner Regelmäßigkeit wiederfinden. Da der 21-Jährige zwar technisch beschlagen, aber nicht gerade der Schnellste ist, überzeugte er dort nur selten. Unter dem neuen Coach, Frank Stolina, schien in dieser Saison alles besser zu werden. Im DFB-Pokal gegen den MSV Duisburg durfte Papke über 90 Minuten ran. Doch Stolinas Nachfolger, Manfred Nitschke, berücksichtigte ihn oft nur für Kurzeinsätze, funktionierte ihn gar zum Verteidiger um.

So schließt sich Papke nun zur neuen Saison dem SVCN an. Ein Wechsel, der die "Elstern" offenbar nicht gerade glücklich macht. "Für mich ist er ein Stammspieler, aber er sieht das anders. Das muss ich akzeptieren", klagt Nitschke. "Ich habe in den zwei Jahren bei Bergedorf viel gelernt", zieht Papke Bilanz, "aber ich habe mich immer gefühlt wie der zwölfte Mann."

Wenn beide Vereine am Sonntag (15 Uhr, Sander Tannen) aufeinander treffen, werden Sander und Papke vorerst das letzte Mal Gegner sein - falls Papke auflaufen darf. Den Kontakt haben sie immer gehalten. "Wir reden öfter und kicken manchmal zusammen", erzählt Papke.

Bleibt ihm zu wünschen, dass der Schritt zurück zum kleineren Verein sich für ihn letztlich als Schritt nach vorn entpuppen wird.