Lohbrügge (neu). Es ist ein Wettlauf mit der Zeit. Jeden Tag der Woche, auch am morgigen Sonnabend, wird Ricardo Nunes bei Doktor Puchmüller in Hamburg-Mundsburg vorstellig.

Der Mediziner behandelt den Kapitän des Fußball-Landesligisten VfL Lohbrügge wegen eines Muskelbündelrisses in der Leistengegend, den sich dieser am vergangenen Wochenende gegen die TuS Dassendorf (2:1) zugezogen hat. "Auch wenn der 'Doc' noch optimistisch ist - ich glaube nicht, dass es langt", sagt Nunes. "Eine endgültige Entscheidung fällt am Sonnabend. Wenn nicht ich nicht 70 Prozent Leistung bringen kann, spiele ich nicht." Dabei braucht ihn sein Team mehr als je zuvor. Zum Saisonabschluss tritt der VfL beim Bramfelder SV an (Sonntag, 15 Uhr, Ellernreihe). Schon ein Remis reicht den Lohbrüggern, um Zweiter zu werden. Dieser Platz könnte über ein Relegationsspiel noch zum Aufstieg führen.

"Es ist wie auswärts im Uefa-Pokal", erklärt Trainer Sven Schneppel. "Wenn wir einen Treffer erzielen, muss Bramfeld zwei machen. Der Druck liegt beim Gegner." Das weiß auch BSV-Coach Michael Noffz, ist aber dennoch siegesgewiss: "Wir werden angreifen und bei der Verfassung in der die Truppe ist, bin ich guter Dinge, dass wir es schaffen." Für Bramfeld spricht ihre Heimbilanz: Sie haben zu Hause kein Punktspiel verloren.

Allerdings fehlt BSV-Angreifer Philip Kiesewetter (22 Tore) wegen einer Rotsperre. Doch auch Serdar Yilmaz, der in dieser Saison bereits 30 Treffer erzielt hat, und Christopher Skalnik dürfen die Lohbrügger nicht aus den Augen verlieren. Wie Schneppel dieser Offensivkraft begegnet, hat der Coach noch nicht entschieden. Nur so viel: "Ich mag es nicht, zu sehr auf den Gegner einzugehen." Auf eine Sonderbewachung verzichtet er. Derweil sagt Nunes: "Für mich ist es das wichtigste Spiel seit ich vor drei Jahren zum VfL gekommen bin. Sollte es für mich nicht für einen Einsatz reichen, werden es die Jungs auch ohne mich richten. Wir sind technisch besser."