Bergedorf. Kutay Keklikci, Kapitän der A-Junioren-Regionalliga-Mannschaft des JFV Jung-Elstern, dreht mit dem Ball am Fuß eine Pirouette um zwei Spieler des Bundesligisten Hamburger SV herum und setzt Lamin Jawla in Szene.

Jawla zieht mit ein paar schnellen Schritten an zwei HSVern vorbei in die Mitte, passt zu Sturmführer Kristof Kurczynski und sprintet in den Strafraum. Dort erreicht ihn acht Meter vor dem Tor der Gäste Kurczynskis Hacken-Pass. Im letzten Moment wird Jawlas Schussversuch jedoch geblockt (86.). Es kommt einer Vorführung gleich, was die Jung-Elstern rund um den Strafraum des HSV veranstalten. Und auch wenn die letzte Chance ungenutzt bleibt, gewinnt der JFV die Pokal-Viertelfinalpartie schließlich mit 3:0. "Das war ein verdienter Erfolg", freut sich Trainer Gerd Dreller und fügt zufrieden hinzu: "Auch in dieser Höhe."

Schon nach 11 Minuten setzten die Hausherren das erste Ausrufezeichen. Ein Pass von Marcel Rodrigues wurde abgefälscht und rollte auf Gäste-Torhüter Marcel Hölscher zu. Doch der Keeper verschätzte sich. Sinisa Veselinovic spritzte dazwischen und schob den Ball zur überraschenden Führung ein.

Als Faustpfand erwies sich für den Außenseiter das zentrale Mittelfeld mit dem offensiven Jawla und Onassis Paschen im defensiven Part. Dabei hatten die beiden so noch nie zusammengespielt. Die HSV-Abwehr schaffte es zwar, Kurczynski im Sturmzentrum praktisch aus dem Spiel zu nehmen, doch in die sich bietenden Lücken stießen dessen Teamkameraden.

So auch in der 51. Spielminute. Das Spielgerät landete 20 Meter vor dem Tor bei Mohealdin Al Bochi, und der jagte das Leder mit dem Vollspann zum 2:0 ins lange Eck. Die Deckung des Bundesligisten kam nun richtig ins Schwimmen. Hölscher versuchte gegen Kurczynski im letzten Moment den Ball zu klären, spielte ihn aber genau in die Füße von Al Bochi. Der Mittelfeldspieler schoss direkt über den Keeper zum 3:0 ein (57.).

"Wir waren heute schlecht", gestand HSV-Trainer Soner Uysal ein. "Wobei der Platz auch nicht dazu geeignet war, guten Fußball zu spielen." Ob seine Schützlinge den Außenseiter unterschätzt hatten? "Nein, wir sind schon in der Wintervorbereitung nicht über 3:3 hinausgekommen. Die Jungs haben den JFV nicht unterschätzt." Doch genau so spielten die Hamburger. Und welch guter Fußball auf dem Geläuf möglich ist, zeigten die Jung-Elstern nicht nur in der Szene vier Minuten vor am Abpfiff.

Auch im Duell der zweiten Mannschaften behielten die Bergedorfer die Oberhand. Der JFV II zog nach einem 3:2 gegen den HSV II ins Halbfinale um den A-Junioren-Pokal für zweite Jugendteams ein.

JFV: Pöhls; Lasko (87. Arslan), S. Atug, Topuzovic, K. Keklikci (89. Au); Al Bochi (80. Schüler), Jawla, Paschen, Rodrigues (63. Zdrawkovic); Veselinovic, Kurczynski.