Curslack. Sein Debüt in der Fußball-Oberliga drohte für Lars Stephan nach 40 Minutenendgültig zur Katastrophe zu werden. Nach einem zu kurz geratenen Rückpass von Verteidiger Marcel Schmidt hatte der Ersatztorhüter des SV Curslack-Neuengamme den auf ihn zustürmenden Tom Bober vom SV Lurup im Strafraum zu Fall gebracht.

Doch Schiedsrichter Dennis Krohn (TSV Reinbek) beließ es bei Elfmeter und "nur" einer Gelben Karte für Stephan. "Da hatte er Glück. Man hätte auch anders entscheiden können", gestand SVCN-Trainer Torsten Henke. Wegen einer 96-prozentigen Trainingsbeteiligung und tadellosen Verhaltens hatte er dem 22-jährigen Schlussmann den Einsatz spendiert, obwohl sein Wechsel zum MSV Hamburg längst feststeht. Der hätte aber nicht schlechter beginnen können: Gleich die ersten beiden Schüsse auf seinen Kasten waren drin. Und auch wenn ihm später der Platzverweis erspart blieb, richtig freuen konnte sich Stephan nach seinen ersten 90 Minuten in der fünften Liga nicht: Die Vierländer unterlagen mit 1:3.

Dabei hatte es vor 160 Zuschauern so gut begonnen. Bereits nach 16 Sekunden erzielte Nils Pichinot auf Zuspiel von Julian Sander mit seinem 16. Saisontreffer die 1:0-Führung für den SVCN. Allerdings ließen sich die Luruper von diesem Blitzstart nicht im Geringsten beeinflussen. Keine neun Minuten nach dem 0:1 führte das Team von der Flurstraße mit 2:1. Kasper von Wensierski traf doppelt (5., 9.). "Da hat die Mannschaft Stephan alleingelassen", nahm Henke seinen Keeper in Schutz.

Bis zum Elfmeter ließen Pichinot (20.), Christian Spill (27., 30.) und Saboor Khalili (35.) gute Chancen zum Ausgleich allesamt ungenutzt. Doch auch Lurup zeigte Nerven. Von Wensierski setzte den Strafstoß nach 40 Minuten nur an den Pfosten.

Danach wurde es auf Seiten der Gäste hektisch. Noch vor der Pause wollte Trainer Andreas Klobedanz den Doppeltorschützen auswechseln, weil er statt des vorgesehenen Sebastian Sander angetreten war. Doch von Wensierski weigerte sich, den Platz zu verlassen, so dass der Tausch erst nach dem Seitenwechsel vorgenommen werden konnte. Jetzt konnte sich auch Stephan endlich einige Male auszeichnen. Nur beim 1:3 von Sander, das die "verdiente Niederlage" (Henke) besiegelte, war er machtlos (56.). Stephans Auftritt soll übrigens nicht der letzte im SVCN-Dress gewesen sein. Im letzten Heimspiel gegen Ohe plant Henke erneut mit ihm.

Das kann der Coach in der kommenden Serie übrigens auch mit Mittelfeldspieler Patrik Papke und Verteidiger Sven Zöpfgen, die beide von Bergedorf 85 kommen.

SVCN: Stephan; Blättermann, Schmidt (60. Wulff), Figge, Kock (80. Khastoo); Khalili, Többen (46. Kummerfeldt), Theetz, Sander; Pichinot, Spill.