Reinbek. Max Kruse kehrt zurück nach Hamburg. Der gebürtige Reinbeker unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag beim FC St. Pauli und wechselt zum 1. Juli ablösefrei ans Millerntor.

Der 21-Jährige ist der erste Neuzugang des Zweitligisten. "Ich will Stammspieler werden", sagt er über seine Ziele. Kruse war zum 1. Januar 2006 aus der A-Junioren des SC Vier- und Marschlande zusammen mit Martin Harnik zu Werder Bremen gewechselt. Aktuell ist er Stammspieler der zweiten Mannschaft in der 3. Liga. Der offensive Mittelfeldspieler absolvierte bisher jeweils eine Partie in der Fußball-Bundesliga und der U-21-Nationalmannschaft.

Kruse hat in seiner noch jungen Karriere bereits einige Höhen und Tiefen durchgemacht. Seinen schlimmsten Tag erlebte er am 12. September des vergangenen Jahres. In der Partie gegen Kickers Emden zog sich der Reinbeker nach einem Zusammenprall mit Thomas Unger einen Schienbeinbruch zu. Ein Nagel, der vom Knie bis zum Schienbein reicht, erinnert ihn noch heute daran. "Vor diesem Spiel war ich auf einem sehr, sehr guten Weg. Zurzeit bin ich bei 80 bis 90 Prozent", sagt Kruse, der im Februar, fünf Monate nach der Verletzung, sein Comeback im Werder-Dress gab.

Mit St. Pauli will er in den kommenden Jahren in die 1. Liga aufsteigen. Der Kontakt zum Kiezklub besteht bereits seit drei Monaten. Er habe hier früh eine gewisse Wertschätzung erfahren, während Werder nicht mehr der richtige Weg für ihn sei. Überzeugt hat ihn auch das Konzept von St.-Pauli-Coach Holger Stanislawski, der ihm eine "hohe Qualität" bescheinigt. "Trainer Stanislawski will offensiv spielen lassen und das kommt mir als offensivem Mittelfeldspieler entgegen", erklärt Kruse. "Für mich ist ein 0:0 das schlimmste Ergebnis. Man muss den Fans etwas bieten."

Ein wichtiges Argument für den Wechsel zum FC St. Pauli war auch, dass er damit in seine Heimatstadt zurückkehrt. Hier scheint man viel von ihm zu halten. "Auf ihn wartet eine große Zukunft in unserem Team", weiß der Vizepräsident des Kiezklubs, der Geesthachter Stefan Orth. Sollte sich seine Vorhersage bewahrheiten, dann dürften die Anhänger der Braun-Weißen Kruse auch verzeihen, dass er in seiner Kindheit HSV-Fan war.