Oststeinbek. Als Patrick Steffens nach einer Viertelstunde des Fußball-Landesliga-Derbys beim Oststeinbeker SV von der Strafraumgrenze auf das Tor von Frederik Gößling schoss, hatte sich der Stürmer des VfL Lohbrügge schon zum Jubeln bereit gemacht.

Denn der OSV-Torhüter lag bereits in der falschen Ecke, als einer seiner Vorderleute dem Ball eine Richtungsänderung mit auf den Weg gab. Doch durch eine schier unglaubliche Fußabwehr verhinderte der Ex-Profi des VfL Osnabrück die Gästeführung. Mehr noch. Auch Felix Bültemann, der den Abpraller aus kurzer Distanz nur noch ins Tor köpfen musste, brachte er derart in Bedrängnis, dass der andere VfL-Angreifer nur die Latte traf. "Wie kommt er da noch dran?", rätselte Steffens nach Spielschluss. Letztlich waren es Gößling, der die Lohbrügger verzweifeln ließ und eine Portion Glück, die die Partie zugunsten der Oststeinbeker entschieden - Endstand 3:0.

Besonders in der ersten Hälfte begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Vor den beiden Glanztaten des OSV-Keepers hatte Gökhan Cihan die Führung auf dem Fuß, zielte freistehend aber neben das Tor (9.). Ismail Polat scheiterte später an VfL-Keeper Gorden Wilkens (16.). Die Führung der "Men in Black" resultierte dann aus einem unberechtigten Freistoß für die Hausherren. Die scharfe Hereingabe von Simon Gottschling drückte Andreas Langer über die Linie (34.). Auf der anderen Seite scheiterte Ricardo Nunes am Innenpfosten. Von dort prallte der Ball erst an Gößlings Rücken und dann ins Aus (38.). Besonders bitter für die Gäste: Noch vor der Pause erziele Cihan, begünstigt durch einen Fehler des ansonsten ebenfalls starken VfL-Torwarts, der unnötigerweise aus seinem Kasten gelaufen war, das 2:0 (45.).

Diesen Rückstand trugen die Gäste nach dem Seitenwechsel wie Bleiwesten mit sich herum. "Bei 0:2 muss man sich nicht aufgeben. Man kann sein Glück auch mal erzwingen", sagte VfL-Trainer Sven Schneppel. Dies verdienten sich stattdessen die nach der Pause klar überlegenen Oststeinbeker. Marco Braesen hätte die Partie frühzeitig entscheiden können, scheiterte zweimal frei vor Wilkens (56., 65.). Beim ersten Mal schoss zudem Polat den auf der Linie postierten Alexander Graf an. Beim dritten Versuch machte es Braesen besser und legte für Cihan auf - 3:0 (77.). Danach trafen die Lohbrügger Michael Exposito (84.), Marek Smaga (86.) und Kazim Ayanoglu (90.) noch den Pfosten. Nach Spielschluss wusste derweil auch OSV-Coach Stefan Kohfahl, bei wem er sich besonders bedanken musste: "Für solche Paraden wie am Anfang haben wir Gößling geholt."