Schwarzenbek. Keinen der Zuschauer hält es mehr auf den Sitzen. Die Fans des TSV Schwarzenbek klatschen voller Begeisterung ob der Galavorstellung ihrer Mannschaft im letzten Saisonspiel der Tischtennis-Regionalliga gegen die TuS Celle rhythmisch in die Hände. Immer wieder zeigen sie verwundert auf die Ergebnistafel, um anschließend mit einem Grinsen und einem verlegenen Kopfschütteln die Dominanz ihrer Mannschaft auszudrücken.

Schwarzenbeks Rafael Schulz steht an der Platte und schlägt beim Stand von 10:9 im fünften Satz gegen Celles Lars Petersen auf. Die Nummer zwei des TSV behält die Ruhe und fährt den fehlenden und umjubelten neunten Punkt für sein Team ein. Nach einer zwischenzeitlichen 8:0-Führung schlägt der TSV den Tabellenvierten mit 9:2 und darf sich nun verdientermaßen Regionalliga-Meister nennen. "Da zeigte es sich wieder, was die eigenen Fans bewirken können. Sie haben uns toll unterstützt", freute sich Manager Immo Wegner.

Trotz der überragenden Saison leugnete die scheidende Nummer eins der Schwarzenbeker Björn Ungruhe das fehlende i-Tüpfelchen dieser Serie nicht. "Am Ende steht leider ein Muster ohne Wert. Trotzdem sind wir stolz auf das, was wir erreicht haben", erklärte Ungruhe. Hintergrund: Der TSV muss aus finanziellen Gründen auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga verzichten.

Ganz ohne Wehmut verlässt der nach Hannover abwandernde Ungruhe die Europastädter nicht. "Ich hatte hier drei schöne Jahre und ein hervorragendes Verhältnis zum TSV", sagte der frühere Zweitligaspieler. Den größten Erfolg in der Geschichte der Abteilung des TSV Schwarzenbek wollte die Mannschaft entsprechend feiern. "Nach einem gemütlichen Essen geht es auf den Kiez", freute sich Ungruhe.

Ausruhen können sich die Verantwortlichen des TSV auf ihren Lorbeeren indes nicht. Hinter den Kulissen wird die Personalplanung intensiv in Angriff genommen. Schließlich gilt es, einen adäquaten Ersatz für das obere Paarkreuz zu finden. "Dass auch Rafael geht, hat uns schon ein wenig unter Druck gebracht", erklärte TSV-Abteilungsleiter Wolfgang Weber. Erfolg kann jedoch noch nicht vermeldet werden.

"In den letzten beiden Wochen haben wir uns mit zehn Kandidaten unterhalten. Sechs haben sich bereits aus finanziellen Gründen oder weil ihnen der Weg zu weit ist gegen uns entschieden, vier Reaktionen stehen noch aus", berichtete Weber. An diesem Tage schien es den Zuschauern, Spielern und Verantwortlichen egal zu sein. Manager Wegner griff zur Sektflasche und füllte zahlreiche Gläser, um gemeinsam mit den Fans anzustoßen.

TSV-Punkte gegen Celle: Ungruhe/Schulz, Wegner/Köpp, Skrobanek/Freystatzky; Ungruhe, Schulz (je 2), Wegner, Skrobanek, Köpp.