Bergedorf. Während die Uhr die letzten Sekunden der Regionalligapartie im Inlineskater-Hockey zwischen den TSG Bergedorf Lizards und den SVNA Dynamics zählt, ereignet sich auf dem Spielfeld ein echter Krimi. Dynamics-Spieler Alexander Charitonow hämmert das Spielgerät fünf Sekunden vor dem Ende mit letzter Kraft auf den Kasten von Lizards-Torhüter Andy Groth, der die Kugel abwehren kann.

Doch dem am Boden liegenden Groth bleibt anschließend nur die Zuschauerrolle, als Waldemar Flath das Spielgerät ins leere Tor schiebt und den 8:7-Erfolg perfekt macht.

"Wir haben überlegen gespielt und diesen Sieg leider verschenkt", ärgerte sich Lizards-Trainer Harald Knott. In der Tat hatten die "Eidechsen" mehrmals die Entscheidung auf dem Schläger, vor allem zwischen der 50. und 53. Minute. Doch nach dem Treffer zum 7:4 durch Marc Friedrich (39.) blieben die Gastgeber über das gesamte letzte Drittel ohne Torerfolg. "Wenn du vorn die Großchancen nicht nutzt, musst du dich nicht wundern, wenn das Spiel noch verloren geht. Glückwunsch an die Dynamics für diese tolle Moral", sagte Knott.

Und genau dieser Unterschied hat das Spiel entschieden. "Auch nach dem Drei-Tore-Rückstand haben wir nie aufgesteckt und die Ruhe bewahrt. Der Glaube an den Sieg hat uns geholfen", freute sich Dynamics-Abteilungsleiter Lars Dietrich. Dieses Derby zeichnete sich neben Fairness durch schnelle Spielzüge und vor allem Hochspannung bis zum Schluss aus.

Die SVNA-Dynamics liefen fast über die gesamte Spielzeit einem Rückstand hinterher. Doch angeführt vom ehemaligen kasachischen Nationalspieler Charitonow, der vier Tore erzielte, drehte das Team des SV Nettelnburg/Allermöhe die schon verloren geglaubte Partie. Unheimlich effektiv agierten die Dynamics, die mit den Treffern zum 2:2, 3:4 und 4:5 gleich drei Überzahlsituation ausnutzten. Pech für die Lizards, dass die Mannschaft von Trainer Waldemar Rohde nur ein einziges Mal in Führung ging - drei Sekunden vor der Schlusssirene.

Die Torfolge: 1:0 Lennart Brandel (2.), 2:0 Moritz Froh (4), 2:1 Alexander Charitonow (9.), 2:2 Dimitri Langolf (15.), 3:2, 4:2 Marc Friedrich (18., 19.), 4:3 Charitonow (20.), 5:3 Froh (31.), 5:4 Charitonow (34.), 6:4, 7:4 Patrik Hilmer (36., 39.), 7:5 Dieter Berg (52.), 7:6 Charitonow (59.), 7:7, 7:8 Waldemar Flath (59., 60.).