Geesthacht. Mit wenig überzeugenden Leistungen hatten sich die U-18-Volleyballerinnen des VfL Geesthacht in das Finale um die Hamburger Meisterschaft gespielt. Doch ausgerechnet gegen den haushohen Favoriten vom SC Alstertal/Langenhorn zeigte die Mannschaft um Charis Lüdtke, wozu sie in der Lage ist.

"Ich hatte den Mädels gesagt, dass sie das Heil in der Offensive suchen sollen", erklärt Trainer Klaus-Heinrich Wulff, forderte gar: "Maximales Risiko!" Und die VfL-Mädchen setzten seine Vorgaben um, SCALA damit permanent unter Druck. Am Ende siegten die Geesthachterinnen überraschend mit 2:0 (25:21, 25:22) und sicherten ihrem Verein damit den ersten Hamburger Meistertitel dieser Jahrgangsklasse.

Das Gefühl des Siegs war vielen Spielerinnen im Aufgebot allerdings nicht neu. Sieben Elbestädterinnen im zwölfköpfigen Kader waren bereits vor zwei Wochen dabei, als der U-16-Titel an den VfL ging. Im Finale standen in Lüdtke, Karoline Lüning und Laura Mathias drei U-16-Meisterinnen auf dem Platz.

Bei den Älteren aber kam der VfL lange nicht in Fahrt, obwohl das Team mit Isabelle Dins, sonst in der Damen-Verbandsliga bei der VG Elmshorn II im Einsatz, sogar extern verstärkt worden war. "Obwohl wir alle Spiele 2:0 gewonnen haben, haben sich unsere Fans vor dem Finale nur gefragt, wie hoch wir verlieren werden", sagt Wulff schmunzelnd.

Für die Geesthachter Jungen blieb am Ende nur ein undankbarer vierter Rang. Sie verloren gegen SCALA unglücklich mit 0:2 (24:26, 23:25). Das zweite VfL-Mädchenteam belegte hinter dem Ausrichter SV Nettelnburg/Allermöhe Platz sechs.

Besonders erfolgreich verliefen die Hamburger Titelkämpfe derweil für die Schwestern Marie, Julia und Paula Fleischmann. Marie gehörte zu Wulffs Team, das bei der U 18 triumphierte. Ihre ältere Schwester Julia, mit der sie bei den VfL-Damen in der Verbandsliga spielt, wiederum trainiert die U 14 des TSV Schwarzenbek, die sich in Glinde den Altersklassentitel sicherte. Mit in der Mannschaft, die im Halbfinale Geesthacht mit 2:0 besiegte, stand Paula Fleischmann.

So wurden nahezu zeitgleich alle Fleischmann-Schwestern Hamburger Meisterin. Vater Eckart Fleischmann weilte in Glinde, bei zwei seiner Töchter. Ob auch er der U 18 des VfL den Sieg nicht zugetraut hatte, ist nicht bekannt.