Bergedorf. Diesmal brauchte Kamuran Pelek keine Überzeugungsarbeit zu leisten. Auch für seine Frau Fatma war klar, dass ihr Mann zumindest bis zum Sommer als Trainer von Inter Wilhelmsburg Bergedorf arbeiten “muss“. Zu enttäuschend verlief für den 1. Vorsitzenden des GSK Bergedorf die Fusion mit Inter, die die beiden Vereine im vergangenen Sommer eingegangen waren.

Der Schichtarbeiter in einer Geesthachter Textilfabrik hat zwar ohnehin wenig Zeit für seine vierköpfige Familie. "Aber seitdem meine Frau immer bei unserem Sohn Ali Emre in der E-Jugend dabei ist, ist sie selbst Feuer und Flamme für Fußball", sagt Pelek schmunzelnd. Am Dienstagabend kehrte der Landesligist zum Trainingsauftakt an den Ladenbeker Weg zurück und wird dort auch wieder seine Heimspiele austragen.

Pelek, der nur bis zum Sommer als Coach arbeiten will, gibt sich aber keinen Illusionen hin: "Der Abstieg ist nicht mehr zu verhindern. Wir werden diesmal auch kein Geld in die Hand nehmen. Das gilt für neue Spieler und auch für den noch zu findenden Trainer." Statt des großen türkischen Vereins mit ebenso großer Ambitionen gab es Probleme mit Trainingszeiten, -beteiligung und Spielermangel. Der letzte Tabellenplatz mit nur fünf Punkten sind die Quittung.

Auch Ramazan Topbas, 1. Vorsitzender bei Inter Wilhelmsburg, findet deutliche Worte: "Ich habe noch nie eine so schlechte Zusammenarbeit erlebt. Auch bei uns gibt es längst Überlegungen, im Sommer einen Schlussstrich zu ziehen. Beschlossen ist aber noch nichts." Im Moment sieht es nach Trennung aus mit der Folge, dass die jetzige Mannschaft als GSK Bergedorf in der neuen Saison in der Bezirksliga antritt.

Für Pelek gilt es, ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen. Özcan Gülbey, Hakan Karadiken, Fatih Koc und einige Spieler aus den zurückgezogenen Teams des TSV Glinde und SV Bergedorf-West II stehen ab sofort ebenso im Kader wie vier verbliebene Wilhelmsburger. Bayram Celik (SC Europa) und Dogan Kartal (zuletzt Glinde) sollen folgen. Zur neuen Saison haben Burhan Öztürk (MSV) und Fatih Keskin (Vorwärts-Wacker II) zugesagt.

Wie es weitergeht, ist trotzdem ungewiss. Die Probleme rund um die marode Anlage am Ladenbeker Weg sind bekannt und Pelek weiß bereits, dass er aufgrund seiner Arbeit nicht immer beim Training sein kann. Immerhin kann der Coach auf Karadiken sowie Gülbey zählen. "Die beiden sind erfahren, kennen die Aufgaben eines Übungsleiters", sagt der Trainer über seine beiden Routiniers. Immerhin wissen die Rückkehrer, anders als im vergangenen Sommer, worauf sie sich einlassen.