Hamburg (hbo). Der Abend, an dem der SV Curslack-Neuengamme die Herzen vieler Hamburger Fußball-Anhänger erobern sollte, begann mit einem peinlichen Versprecher von Frank Wittig.

Der Radiomoderator, beim Schweinske-Cup für die Ansagen zuständig, stellte die Vierländer den rund 3000 Zuschauern in der Alsterdorfer Sporthalle irrtümlich als "FC Curslack-Neuengamme" vor. Der Fauxpas blieb weitgehend unbemerkt, war der Oberligist bei der 23. Auflage des Hallencups doch für die Mehrzahl der Fans ohnehin die große Unbekannte des Turniers. Ein Umstand, der sich schnell ändern sollte. Bereits nach wenigen Minuten des ersten Gruppenspiels des SVCN gegen die SpVgg Greuther Fürth wurde der Außenseiter lautstark unterstützt und am Ende trotz der 2:3-Niederlage frenetisch gefeiert. "Da läuft es einem schon kalt den Rücken herunter", meinte SVCN-Coach Torsten Henke ob der großartigen Unterstützung.

Diese hatten sich seine Kicker durch leidenschaftlichen Einsatz und technisch anspruchsvollen Hallenfußball erarbeitet. Schade nur, dass der unglücklichen Niederlage gegen Zweitligist Fürth (SVCN-Tore: Nils Pichinot und Homan Khastoo) eine 1:3-Pleite gegen Fortuna Düsseldorf folgte, bei der Marcel Schmidt für Curslack traf. So stand bereits am Ende des ersten Turniertages fest, dass die Vierländer den Sprung in die Vorschlussrunde nicht mehr schaffen konnten. "Das ist schon in Ordnung, wir wollen mal nicht durchdrehen", nahm es Henke gelassen.

Wie sich am Tag darauf zeigen sollte, hatte sein Team gegen die besten beiden Mannschaften nur knapp verloren. Denn im Endspiel standen sich Fürth und Drittligist Düsseldorf gegenüber, dass die Franken deutlich mit 7:1 gewannen.

Neben vielen Sympathien gewannen die Curslacker aber auch noch eine Partie. Gegen den Vizemeister Estlands, FC Flora Tallinn, feierte der SVCN im abschließenden Gruppenspiel einen feinen 5:3-Erfolg. Christian Spill (2), Saboor Khalili, Christopher Kock und Schmidt markierten die Tore. Freudestrahlend verließen die Vierländer unter dem Applaus der Fans das Parkett.

Und auf diesem hatte aus SVCN-Sicht nicht nur nach Meinung der Juroren insbesondere Torsten Schönsee einen herausragenden Eindruck gemacht. Der 31 Jahre alte Keeper wurde später zum besten Torhüter des Turniers gewählt.