Aumühle (neu). Wie aus dem Nichts tauchte Jan-Hendrik Rathmann vom TuS Aumühle-Wohltorf in der 45. Minute der Fußball-Partie im Oddset-Pokal gegen den SC Vier- und Marschlande vor dem Tor von Jan Philip Polevsky auf. Der Torhüter verkürzte den Winkel, Rathmann schloss jedoch gezielt mit dem linken Vollspann ab und traf zum 1:2 in die lange Ecke.

Es war die erste Chance und zugleich der Weckruf für die Hausherren. Nach dem Wiederanpfiff drängte die Elf von Trainer Volker Schmidt auf den Ausgleich. Die Deckung des SCVM fand kein Mittel gegen den pfeilschnellen Rathmann, der sich kurz darauf erneut durchsetzte. Doch allein vor Polevsky behielt diesmal der Torhüter die Oberhand (51.) und sorgte damit dafür, dass die Vier- und Marschländer am Ende mit einem 2:1-Sieg vom Platz gingen. "Wir haben uns ins Ziel gerettet", gestand Trainer Christian Zieglowski ein.

Dabei hatte sein Team die Partie von Beginn an dominiert. Die Vier- und Marschländer übernahmen die Kontrolle, machten die Räume geschickt eng und ließen die Gastgeber damit gar nicht erst gefährlich werden.

Die erste große Chance der Partie bot sich Rafael Wiegratz. Der ehemalige Spieler von Bergedorf 85 II zirkelte einen Freistoß aus 18 Metern genau ans Lattenkreuz (14.). War Aumühles Torhüter Ole Dreves, der dem Ball nur hinterher gestarrt hatte, da noch im Glück, musste er das Leder drei Minuten später aus dem Netz holen. Die Hausherren passten nicht auf, als Wiegratz einen Freistoß schnell ausführte. Der durchgestartete Torben Schimmelpfennig lief frei auf Dreves zu und schob lässig ein.

Wieder nur drei Minuten später dasselbe Bild. Nach einem Heber von Wiegratz - dem auffälligsten Spieler der ersten Halbzeit - musste Torhüter Dreves erneut hinter sich greifen. "Die ersten 30 Minuten haben wir richtig schlecht gespielt", ärgerte sich Schmidt.

Das 1:2 von Rathmann zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt weckte jedoch die bis dahin lethargischen Aumühler. Kevin Keil (49., 54.) und Rathmann, der den Ball nur ans Außennetz schoss (58.), zielten aber nicht genau genug. "Wäre da der Treffer gefallen, hätten wir auch noch gewonnen", war sich Trainersohn Bastian Schmidt, der nach einer Meniskus-Operation nur zuschauen konnte, sicher. So blieb es beim Sieg der Vier- und Marschländer.

Auf die Frage, wie er den Erfolg seiner Mannschaft gedenke zu feiern, antwortete Zieglowski: "Ich kaufe mir einen Hund und laufe einen Marathon." Ob sich der Coach dabei auch ins Ziel würde retten können, ist allerdings fraglich.

TuS: Dreves (4); Dittrich (3-4), Forat (3-4), Thomsen (3-4); Yamrali (4-5) ab 82. Jokiel (-), Keil (3), Frahm (3-4), Pechau (4-5), Schmitt (4-5); Schulz (4) ab 65. Thumulka (-), Rathmann (2).

SCVM : Polevsky (4); Rüdian (4-5), Oltmann (3-4), Füllenbach (4); Kosik (3-4) ab 40. D. Herzberg (4-5), K. Herzberg (3-4), Marks (4), Reimers (4-5) ab 68. Oehlenschläger (-); Knoll (4), Wiegratz (2) ab 90. Wiens (-), Schimmelpfennig (2-3).