Bergedorf. Schon dreimal ist Jan Savelsberg mit Bergedorf 85 auf seinen alten Verein, den FC St. Pauli, getroffen. Das Ziel war immer dasselbe. “Ich wollte den Verantwortlichen beim FC zeigen, dass es ein Fehler war, mich gehen zu lassen“, macht der 20-Jährige deutlich.

"Elster" Jan Savelsberg träumte bei St. Pauli von einer Profikarriere. Jetzt will er dem FC beweisen, dass es ein Fehler war, ohne ihn zu planen.

Rückblick: Erst als Lorenz Savelsberg, Vater und Berater des Nachwuchsspielers, 2007 nachhakte, wann sein Filius den versprochenen Vertrag bei der zweiten Mannschaft der "Kiez-Kicker" endlich unterschreiben könnte, wurde ihm mitgeteilt, dass der Verein nicht mehr mit dem damals 19 Jahre alten Verteidiger plant. "Ich war überglücklich, dass Rüdiger Schwarz mich angesprochen hat und ich in Bergedorf gleich wieder Fußball spielen konnte", blickt das Talent zurück.

Doch auch wenn ihm der heutige "85"-Manager das Vertrauen schenkte, mit einem sportlichen Erfolg gegen seinen Ex-Verein klappte es bisher nicht. 0:3, 0:5 und 0:1 lautet die Bilanz. Deshalb sagt der Gymnasiast: "Ich habe noch eine Rechnung offen." Die nächste Chance, diese endlich zu begleichen hat er morgen, wenn die "Elstern" in der Oberliga Hamburg im Spitzenspiel St. Pauli II empfangen (14 Uhr, Sander Tannen).

Auch die Bergedorfer treffen auf einen alten Bekannten. Während die Saison bereits lief, wechselte Dennis Theißen von "85" zum FC und kehrte damit zu seinem Ex-Club zurück. "Ich habe mit meinem Wechsel alles richtig gemacht", freut sich Theißen. Schon viermal stand er im Profikader, nahm bereits häufiger am Training von Coach André Trulsen teil. "Auch wenn es jetzt gegen Bergedorf geht, ein besonderes Spiel ist es für mich nicht", sagt der 20-Jährige.

An den Sander Tannen wird seine Entwicklung allerdings aufmerksam verfolgt. "Ich freue mich für Dennis", sagt Trainer Manfred Nitschke und Schwarz fügt hinzu: "Wenn uns ein Spieler verlässt, heißt das ja nur, wie gut er sich bei uns entwickelt hat."

Im Spitzenspiel - mit einem Sieg würden die "Elstern" auf Platz eins überwintern - droht neben Andreyas Aykurt (Bänderriss) auch Deran Toksöz auszufallen. "Ich habe die Hoffnung auf seinen Einsatz noch nicht aufgegeben", gibt sich Nitschke optimistisch.

Dass es Savelsberg derweil Theißen gleichtun könnte und auf den Kiez zurückkehrt, erscheint unwahrscheinlich. Für ihn haben sich längst neue Horizonte eröffnet: "Beim Länderpokal gab es Kontakt zu Scouts von Profi-Teams." Zunächst will er aber eine alte Rechnung begleichen.