Hamburg. 13 Ehrenamtliche aus fünf Ländern dokumentieren derzeit in der KZ-Gedenkstätte die Arbeit ihrer Vorgänger seit 1982.

Noch bis zum 3. September sind Menschen aus verschiedenen Ländern zu Gast in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Sie sind Teilnehmer eines 14-tägigen internationalen Workcamps, ihr zentrales Thema ist die 40-jährige Geschichte der Workcamps am Jean-Dolidier-Weg. Die Gäste werden die Arbeiten der Workcamp-Teilnehmer seit der Premiere 1982 dokumentieren, Beteiligte von damals befragen und die Ergebnisse schließlich online präsentieren.

Die 13 Teilnehmenden aus Aserbaidschan, Deutschland, Mexiko, Italien und Kroatien – gesprochen wird Englisch – lernen an den ersten Tagen ihres Besuchs sich gegenseitig und auch die weitläufige Gedenkstätte kennen. Sie erfahren dabei auch vieles über und die Geschichte des Neuengammer Konzentrationslagers.

KZ-Gedenkstätte organisiert seit 1982 jährlich ein Workcamp

„Hilfreich sind dabei die Fahr­räder, die in den vergangenen Jahren durch Spendenaufrufe der Bergedorfer Zeitung gesammelt werden konnten“, sagt Martin Reiter, einer von drei Teamern, die das Camp betreuen. Die Gäste, sieben Männer und sechs Frauen, sind zwischen 19 und 27 Jahre alt. Ausreißer ist ein 75 Jahre alter Italiener, der bereits rund 80 Workcamps in ganz Europa besuchte.

Die Workcamps werden jährlich von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und dem Service Civil International organisiert. Die Teilnehmer tragen ihre Kosten, etwa An- und Abreise, weitgehend selbst und werden in ehemaligen Verwaltungsräumen nahe dem früheren Klinkerwerk untergebracht. Gekocht wird in einem großen Zelt auf dem Gelände.

2020 gab es das Workcamp aufgrund der Pandemie lediglich online, 2021 fiel es ganz aus. „Diesmal sind es weniger Teilnehmer als sonst. Schuld daran sind Corona und der Krieg in der Ukraine“, sagt Reiter. In den kommenden Tagen werden Teilnehmer in unserer Zeitung über ihren freiwilligen Einsatz in Neuengamme aus ihrer persönlichen Sicht berichten.