Neuengamme

Die Timmanns: Mehr als 90 Jahre Ehrenamt

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Alexandra Schrader
Helmut und Ingrid Timmann sind von Bürgermeister Peter Tschentscher ausgezeichnet worden.

Helmut und Ingrid Timmann sind von Bürgermeister Peter Tschentscher ausgezeichnet worden.

Foto: Alexandra Schrader

Bürgermeister Tschentscher ehrt das Ehepaar mit der Medaille für „treue Arbeit im Dienste des Volkes“ in Bronze.

Neuengamme. Genau 91 Jahre sind es zusammengerechnet, die Helmut und Ingrid Timmann aus Neuengamme sich schon ehrenamtlich engagieren. Für ihre Leistungen wurden sie nun beide von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher ausgezeichnet – mit zwei Urkunden und zwei Bronzemedaillen.

Große Ehre für ein Ehepaar, das noch immer mitten im Geschehen steht: Während Helmut Timmann seit über 50 Jahren bei den Hamburger Fußballschiedsrichtern tätig ist, brennt Ingrid Timmann nach wie vor für ihr Engagement bei der TSG.

Auf den einwöchigen Radtouren fahren die Senioren bis zu 60 Kilometer am Tag

Nachdem sie mit ihrem Ehemann fast 25 Jahre lang das Programm für das Jugendzeltlager des Vereins in Behrensdorf an der Ostsee erstellt hat, organisiert die 72-Jährige seit 2001 regelmäßig Fahrradreisen und Tagesausflüge für Senioren. „Auf den einwöchigen Radtouren fahren die Teilnehmer im Alter zwischen 65 und 83 Jahre bis zu 60 Kilometer am Tag“, sagt die zweifache Mutter. In den vergangenen Jahren ging es unter anderem nach Usedom, Wismar, Rügen und in den Spreewald; bei Tagesausflügen ins Planetarium, ins Miniaturwunderland und in die NDR-Studios.

„Dabei kann man beobachten, wie Freundschaften geschlossen werden und auch selbst viele Leute kennenlernen“, so Ingrid Timmann. Gerade für Senioren sei das oft sehr wichtig und schön. „Es ist viel Arbeit, aber mir gefällt es, mit den Menschen immer wieder Neues zu erleben“, so Timmann. Die gebürtige Bergedorferin ist zudem nicht nur durch das Ehrenamt mit der TSG verbunden: Seit 1980 arbeitet sie dort als Sporttrainerin – auch heute noch.

Als Jugendlicher 1964 die Schiedsrichterausbildung gemacht

Ebenfalls mit Elan dabei ist Helmut Timmann – auch nach all der Zeit. „1964 habe ich als Jugendlicher die Schiedsrichterausbildung gemacht“, erzählt der heute 74-Jährige. 1975 habe er zuerst mit seiner Frau bei der TSG mit der ehrenamtlichen Arbeit begonnen, sei dann Mitglied des Schiedsrichterausschusses Bergedorf geworden, es folgte der Aufstieg in den Verbandsschiedsrichterausschuss.

Auch heute ist er noch in diesem Ausschuss als Ansetzer tätig: „Ich lege jedes Wochenende die Schiedsrichter für alle 27 Herren-Fußballspiele dieser Ligen in Hamburg fest“, sagt Helmut Timmann, der bis zur Rente bei einer Versicherung gearbeitet hat. Obwohl sein ehrenamtlicher Posten viel Aufwand bedeute, denke er auch mit 74 längst nicht daran, ihn an den Nagel zu hängen.

Preisverleihung im Hamburger Rathaus empfanden beide als große Ehre

Nicht nur, dass er eine gewisse Verantwortung verspüre – das Engagement habe ihn auch persönlich weitergebracht: „In der Schulzeit habe ich mir tagelang den Kopf zerbrochen, wenn ich ein Referat halten musste – hier habe ich gelernt, vor vielen Menschen zu sprechen.“

Die Preisverleihung im Hamburger Rathaus empfanden beide als große Ehre. „Vor allem, dass wir von unseren Vereinen (Hamburger Fußball-Verband und TSG Bergedorf) vorgeschlagen wurden, freut uns wirklich sehr“, sagt Ingrid Timmann.

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